wieder was gelernt: tschetscheninnen tragen traditionellerweise nicht so viel sprengstoff am körper.

 mail bekommen: save on domain renewals. the longer you renew, the more you save.



sofort den immortality-flash bekommen. warum nur hundert jahre? das ist doch viel zu kurz. danach vanity-, faulheits- und survivorwahn entwickelt. wenn ich meinem blogger-profile trauen darf (schocki-sprech), haben sich wohl schon 2987 postings angesammelt. also hundert jahre domain buchen, auf wordpress umsteigen, random weblog entry plugin aktivieren und nie wieder was neues schreiben. merkt sowieso niemand.

 anstatt "it's hard to resist" immer "it's hard to exist" verstehen.

 "It was mostly dark with some low-lamp bullshit in the corners and some unknown trance filling the house."

 a) um zehn aufgestanden, ausnahmsweise vor dem frühstück die sonntagszeitung hochgeholt. prompt die tumbe putzfrau im treppenhaus getroffen. mir kurz überlegt, ob ich mich jetzt für meine schlafklamotten schämen muß. hosenlatz oderwiedasheißt war wenigstens zugeknöpft, schwanz baumelte auch nicht raus. so getan, als ob es das allernormalste auf der welt wäre, daß sie am sonntag putzt, die arme frau. sonntagszeitung gelesen, selten langweilige ausgabe. mir absichtlich das eichinger-harfouch-interview reingezogen, übelste pr für diesen unnötigen hitlerfilm. das genre hitlerfilm, auch das menschliche zeigend, was dann immer die besondere herausforderung sein soll. schlimmstes pseudogerede über totalitarismustheorien. wie seinerzeit im proseminar. heino ferch als albert speer. schauspieler sind sich wirklich für nichts zu schade. mal wieder diese abscheu vor schauspielern empfunden.

b) durch die stadt gefahren, um a. den kinderganzkörpertragegurt zurückzubringen, den sie gestern hier vergessen hat. mir überlegt, den gurt anzuziehen wie einen lederharness. auch ein projekt: homofotoserie im lederstil mit kindertragegurt.

c) im kino spider von cronenberg gesehen. leider wieder nicht geschafft, einziger kinobesucher zu sein. der film lief schon, dann kamen doch noch zwei frauen rein. ralph fiennes spielt einen frisch aus der irrenanstalt entlassenen psychisch kranken, der vier hemden übereinander trägt (was sehr gut aussieht), wimmernd vor sich hinbrabbelt und sachen von der straße aufhebt. wie nah ich immer dran bin, dinge von der straße aufzuheben oder aus dem altpapiercontainer zu ziehen. überhaupt wäre es bestimmt ein leichtes, sich dem wahn zu ergeben. fiennes spielt sehr überzeugend, viel besser als in diesem blöden afrikafilm. wie ungewaschen und scheiße er aussehen kann, dieser hübsche mensch. mal wieder diese bewunderung für schauspieler empfunden. gabriel byrne als spiders vater. hat mir in anderen filmen schon besser gefallen. im film ist alles graubraunpetrol, dunkel und mißmutig und dann kommt man aus dem film raus, draußen scheint die sonne und die leute tragen t-shirts mit witzigen sprüchen drauf. ich hätte mich lieber noch eine weile in dem londoner (?) depressowohnheim aufgehalten und mir fiennes' pennergeruch vorgestellt.

d) olympia geschaut. nach dem kinofilm sowieso schon halb depressiv gestimmt und dann natürlich von der siegerehrung der rollstuhlfahrer besonders gerührt gewesen. mit rollstuhlfahrern kann man sich wesentlich besser identifizieren als mit großmauligen sprintstars. wie einfach gestrickt man doch ist. kürzlich irgendwo gelesen, daß elke heidenreich, in der für sie typischen miesepetrigkeit, keine übertragung der olympischen spiele anschaut, weil sie sich für sieger nicht interessiert, oder so ähnlich. ziemlich blöder spruch, der auch nur erfolgreichen einfallen kann. mir sind ja eher ehrgeiz und verbissenheit aller sportler suspekt, aber vielleicht sollte ich mich einfach damit abfinden, daß es menschen mit ziel gibt.

e) claudia schiffer und boris becker für strenesse.

 online-styleguide der bundeswehr - version 1.0

 spaßvogeliger vertrauenstest: guten freunden mails mit re: your document im betreff schicken.

 du bist so einzeilig geworden.

 gebrochene farben für gebrochene menschen.

 Subject: your academic qualification expired

 nichts häßlicher als die lustigen headergrafiken von google.

 the revival of katzencontent.

 "He was a former poet and sailor who once worked as a television news reporter and a spokesman for the Israeli Consulate in New York."

 also ich persönlich mag ja sportfotografie totaaaaal gerne. hat sowas schnappschussiges, ungestelltes, authentisches. oft sehen die sportler mit ihren verzerrten hächelgesichtern total scheiße aus, manchmal auch wunderschön. wie im richtigen leben eben. die größte auswahl an sportfotos von den olympischen spielen gibt's übrigens bei yahoo.com, nach sportarten sortierbar. dort auf der olympia-seite auch die namen aller teilnehmenden sportler und ähnlicher internetspökes, mit dem man nichts richtiges anfangen kann.

 ich habe mein 14.400-modem jetzt doch weggeschmissen.

 momente in stahlbeton (knuspi-remineszenz): wencke myrrhes ringfest-showprogramm dringt von draußen in mein ohr. "thank you for the music" gefolgt von "mit 66 jahren".

 "Uwe Ochsenknecht und Harry Belafonte, Wencke Myrrhe und La Toya Jackson - Helge Strauss' Kundenliste ließt sich wie das Who-is-who des internationalen Showgeschäfts."

 südländerinnen-logik: "sie ist eine sehr starke, aber gutaussehende frau."

 neuer trend: fremdverreisen. mit mediumflow in hongkong. mit camp catatonia in japan.

 a) bericht auf arte über einen der letzten unbebauten strände rumäniens. eine gruppe am strand campierender, dosenbier trinkender twens, die sich selbst als hippies bezeichnen, hasst aus ganzem herzen alle nichtcamper, die pauschal als yuppies beschimpft werden. schnitt. sog. yuppies in h&m-klamotten tanzen in billigdiskotheken aus beton auf dragostea din tei. schnitt. zoom auf einen besprühten betonrohbau. einblendung: haut ab, ihr yuppies.

b) wie ein hochhaus im frühling ist ein schöner vergleich. ich mag zwar meistens deutschen gesang mit rio-reiser-intonation nicht besonders, aber bei erdmöbel geht's noch so gerade. erdmöbel macht elektropopdingsbums und kommt aus köln und im video zu "der blaue himmel" (mpg | mov) sieht man ganz oft das herkuleshochhaus, das ich auch ganz oft sehe. und man bekommt frühfrühlingsgefühle, die ich dieses jahr nicht zu meiner vollen befriedigung hatte.

c) habe ich schon gesagt, daß ich das kölner ringfest, "das größte musikfest der welt", hasse?

d) im kiosk zwei euro anschreiben lassen und mir spielfilmhaft ausgemalt, aus solch einem grund für immer abzutauchen und alles zurückzulassen. schnitt. die von meiner mutter aufgehetzte polizei beschlagnahmt malorama, um darin nach spuren und motiven zu suchen. schnitt. die zwei gesparten euro ermöglichen mir ein leben in saus und braus an brasiliens küste, inklusive mehrerer, möglichst europäisch aussehender brasilianischer liebhaber. schnitt. die rastlose mutter rennt mit einem schlechten foto von mir durch kölns kaschemmen. ohgottistdaspeinlich.

 lettengeschwätz

 best bastard-pop-thingie ever: destiny's child vs. 10cc by 2manydjs. throw your hands up at me!

 "what brought me to the internet and eventually blogging is the same reason that i love to browse through libraries, antique stores, garage sales, basements and attics: the promise of finding something new, something unexpected. never has it been as easy to access so many strange, bizarre and oddly interesting things, opinions, stories and facts. an archive largely created by individuals sharing whatever they feel worthwhile. i originally conceived consumptive as an open notebook, but along the way it morphed into something more like a gallery portfolio/link filter -- a framework that no longer holds my interest nor suits my creative needs."

 einfach alle reformen, angefangen bei der reformation, wieder rückgängig machen.

 life diary:
mal wieder den ganzen vormittag vertrödelt und in entgangenes geld umgerechnet. die paar aufträglein, die einem noch geblieben sind, immer vor sich herschieben. je weniger man zu tun hat, desto mehr zeit erfordert die vollstreckung. für zwanzig lexikonartikelchen, in denen fünfzig mal "in einem dem impressionismus nahestehenden stil" vorkommt, benötige ich eine milliarde jahre. für eine auf wordpress basierte website trillionen von lichtjahren. dafür vergeht ein werktag in ungefähr drei sekunden. mittags kam der waschmaschinenreparateur mit der sog. neuen laugenpumpe. er roch sehr stark nach weichspülmittel und ich konnte mir keinen sex mit ihm vorstellen. danach was zu fressen gesucht und den albernen bio-basilikum mit aldi-olivenöl und dem pinienzeugs zur pestopampe püriert. fünfzig mal pesto genovese in unterschiedlichen stimmlagen (u.a. ökologisch, hedonistisch, neoimpressionistisch) wie polonaise blankenese ausgesprochen. im anschluß fünf maschinen wäsche gewaschen und mich erschöpft zu bett gelegt. bei 300 prozent luftfeuchtigkeit erwacht und den fernseher eingeschaltet, auf allen kanälen ausser qvc und reise-tv läuft nur noch sarah kuttner. kurz alle weblogs abgerasselt. fünf lexikonartikelchen runtergeschrieben. anstatt "f. malt die häßlichsten gemälde, die ich jemals gesehen habe" fünfmal "f. malt in einem dem impressionismus nahestehenden stil" geschrieben. bei schlecker balbo-pads gekauft, das allheilmittel für putzfaule drecksäue wie mich. mein monitor sowie der hörer der türsprechanlage, die dem abstrakten expressionismus sehr nahestanden, sind nun wieder lichtgrau wie ein vermeerscher keramiktopf.

 online frei recherchierbar: Prestel Lexikon - Kunst und Künstler im 20. Jahrhundert

 auch hier der hinweis auf zwei neue antville-weblogs: elektrosmog und robot.

 "Die sitzen breitbeinig da, rülpsen schon mal, benutzen, wann immer sich dazu eine Gelegenheit bietet, meistens ohne, Kraftausdrücke, machen Witze über Minderheiten, und wenn sie nicht Kinderstube oder Hygienevorschriften davon abhielten, würden sie wahrscheinlich am liebsten auch noch ins Studio kacken, und zwar ordentlich, einen richtig schönen großen Haufen."
[johanna adorján in der fas über junge moderatorinnen im fernsehen]

 laune im nagehtso-bereich. hinter mir bläst der ventilator, den ich mir vor vielen jahren aus spanien mitbringen mußte, weil es nur dort slimme modelle gab. sensationelle 10 centimeter tief. und quadratisch. in d waren damals nur so häßliche runde dinger auf standfüssen mit gitter zu bekommen, in denen wellensittiche zu tode kommen können. außerdem steht der ventilator in einem winkel von 45 grad zu mir, damit er mich nur an der linken wade anbläst. ganzkörperventilation ist scheiße. über mir ißt die anwaltsfamilie zu abend und führt papimamigespräche, die mich in die tiefste depression treiben könnten, wenn ich nicht so abgehärtet und innerlich gefestigt wäre. dann vorhin mal wieder bigbrother geguckt. jetzt kann sogar ich das nicht mehr aushalten. vor allem obersympath sascha geht mir total auf die nerven. dann nochmal in der neon geblättert, diesem langweiligen uninnovativen blatt. kaufe ich nicht mehr. davor zu saturn gegangen und mir waschtrockner und toaster angesehen. in der toasterdesignszene hat sich viel getan, alle geräte sind abgelutscht rund und so breit wie ein kosmetikkoffer von samsonite. dann doch lieber den alten scharfkantigen flohmarkttoaster weiterbenutzen, den ich der asbesthaltigkeit verdächtige. im fitnessstudio hat mich der dunkelbraune türke mit den stäbchenkoteletten angelächelt und mir die zehnkilohantel rübergereicht. alle südländer mit kräftigem bartwuchs tragen nur noch ganz schmale koteletten (ca. 1 cm breit). alle nordländer ohne bartwuchs lassen sich ihre fünf rotblonden barthaare geodreieckgroß wachsen. auf der strasse ist mir dann noch saddam hussein begegnet. er kam aus einem kiosk und hatte ein eis in der hand. wusste ich noch gar nicht, dass der wieder frei ist.

 die weltwoche lesen. was für eine erholung für auge und geist im vergleich zur spiegel- und focuslektüre.

 heute in dj-tonka-schunkel-sommer-laune.

 wo ich heute auch nicht hingehe: charlotte roche und christoph maria herbst lesen um 21.00 uhr im kölner wohnzimmertheater aus einer 1978 verfassten doktorarbeit zum thema "penisverletzungen bei masturbation mit staubsaugern". c.m. herbst dreht zur zeit für prosieben die sitcom stromberg, sowas wie "the office" auf deutsch, und wird noch ganz berühmt werden, wennstemichfragst. konzept und drehbuch sollen übrigens sehr gut sein, hat mir ein beteiligter erzählt. <drudge mode ende>

 auch so ein weblog-spezifikum: selber nirgendwo hingehen, aber online ständig absolute leisure-musts hypen. meine virtuelle existenz als partygirl, vernissage-lude und leisure suite larry.

 "Mit PopProjektionen widmet sich die filmbar 2004 dem Spektrum von Pop-Bildern in Film und Video, die mit unterschiedlichen Projektionen und Mythen verbunden sind." Findet auch im Rahmen dieser c/o pop-veranstaltung statt. Freiluftkino auf dem Dach des Museum Ludwig. Sehr schön, sehr beliebt, sehr voll, sehr artsiges Publikum. Gestern schon einen Kenneth-Anger-Kurzfilm verpasst. Scorpio Rising muss dann aber sein.

 an alle frauen und transvestiten:
bh-träger aus durchsichtigem plastik fallen unter tops mindestens genauso auf wie ihre weißen und schwarzen stoffgeschwister.

 "Human beings in a bar, Rose and I laughing.
The bartender brought the martinis. He was young and pumped up, wearing a camouflage T-shirt. Both the bartenders were all style and performance, throwing the mixer in the air behind their backs, flipping bottles, pouring drinks into glasses from above their heads.
Do you think the bartenders are sexy? I asked.
Rose lifted the martini glass to the inside color of his lips, sipped, put the glass back down.
There's got to be something wrong, Rose said, Something a little off, before I find a man sexy. Some kind of scar or crack or wandering - something broken about him that's been repaired, or he's trying to cover up.
These two bartenders - Rose waved his hand, bracelets clack-clack - well thought-out bodies. Now I ask you, Rose said, Who'd want to fuck a well-thought-out body?
Not one surprising bone! Rose said."

[schon wieder aus dem roman von tom spanbauer. das wundervollste buch, das ich seit langem gelesen habe. bin aber immer noch nicht fertig damit. ausführliche lobpreisung kommt irgendwann noch.]

 sollen wir nicht eine runde blogalike contest spielen? geeignete weblogs: anke gröner, don dahlmann, mediumflow, sofa, camp catatonia, gesprächsfetzen, jumpcut, mutant, kutter, etcpp, argh, bov, hammerschmitt, passepartout, belledejour, knuspi, funkenfeuer, rebellmarkt, wirres, ste, erratika und noch ganz viele andere, die bitte nicht beleidigt sind, dass sie in der aufzählung fehlen. oder ist die idee sehr eitel und doof? man könnte beim imitieren schön fies sein, in a very lovely and adoring way, versteht sich.

 "dein kühlschrank ist so leer. wie in einem steinbeck-roman."
immer wieder ganz schwere momente, wenn man - aufgrund der eigenen steinbeck-roman-unkenntnis (mal abgesehen von den tausend sonntagnachmittagen, die man als kind vor der glotze mit jenseits von eden verbracht hat) - von nachmittagsserien auf privatsendern intellektuell überfordert wird. eine sehr gute drehbuchdialogzeile bleibt es trotzdem. und hier geht's zum national steinbeck center in the heart of steinbeck country.

 mail von l.:
"auch erfrischend war wider erwarten das konzert von brian wilson. eigentlich bin ich nicht eben beach boys fan, aber geschenkte karten, das senkt die hemmschwelle. und dann sass da ein autistischer mann mit ängstlichem gesicht und wackliger stimme und 18 musikern und spielte ergreifende psychedelische dinge (im zweiten teil) und nachdem die tränen getrocknet waren noch die superstomper (im dritten teil). erstaunlich."

 freunden gratulieren, wenn sie aus irgendwelchen ausbeuteragenturen rausfliegen.

 nichts gegen nutten, übrigens. immer noch einer der berufe, die ich am wenigsten verachte.

 manchmal kommt man sich wie eine nutte vor, wenn man seine privatheiten im weblog verramscht.

 zur geburtstagsfeier meiner schwester gefahren. meine kleine schwester und ihr todkranker mann auf einer grünen bank an einem wunderschönen sommertag unter schattenspendenden kastanien in einem münchener biergarten. klick. erinnerungen an vergangenes, vorahnungen für kommendes. leben, liebe, tragik, tod. alles so nah beieinander im all-inclusive-paket, das niemand bestellt hat. umtausch ausgeschlossen.