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31.12.02
smal | 20:40 | link | 5 comments | mottoshow: wie jeder idiot noch kurz vor ladenschluß im supermarkt gewesen. heimlich liebe ich es, wenn supermärkte so voll sind, daß keine einkaufswagen mehr zu finden sind und die kassenschlangen bis zur käsetheke reichen. da kommt eine mutation des diskotheken-feelings auf. beautiful people everywhere. einer meiner größten defekte, wahrscheinlich sogar mein verhängnis, wie mir erst in den letzten wochen klar geworden ist, besteht genau darin: people bevorzugt beautiful zu finden. sogar die demenzkranke alte vor mir an der kasse, die zwar unfähig war, fünfzehn euro neun cent aus ihrem überdimensionierten portemonnaie zu kramen, aber, wie ich fand, originell frisiert und für eine demenzkranke untypische schuhe trug. oder den virilen subbelrather-straßen-proll mit der abgewetzten jeans, dessen silvestereinkauf aus einer herta-fleischwurst, drei dosen bier und zwei rollen ja-frischhaltefolie bestand. oder die adipöse türkische kassiererin, die ich immer als besonders herzensgut empfinde. keine ahnung warum. oder oder oder. jedes mitlebewesen eine verehrungswürdige wurst, auch die unerträglichen, von denen es nicht gerade wenige gibt. ich hätte pfarrer, betriebsrat oder charitylady werden sollen.
smal | 13:55 | link | 1 comment | mottoshow: 30.12.02smal | 21:02 | link | 0 comments | mottoshow: smal | 17:26 | link | 6 comments | mottoshow: smal | 17:23 | link | 1 comment | mottoshow: wen's interessiert: alle malorama pics 2002 auf einer seite.
smal | 17:05 | link | 5 comments | mottoshow: 29.12.02 listenmacherei 2002
entdeckungen 2002 * jungle world * tv.radio auf onyx * mediumflow * jonathan franzen * der disco-türke musike 2002 * 2manydjs * radio zumbido * kylie * truth hurts * recloose secret love 2002 * spengemann * maischberger * van diem * mariah * ole tillmann schlimm 2002 * trautes heim (rtl) * heaven (tykwer) * las ketchup (espain) * michelle hunziker (tatoo rechter oberarm) * peter kloeppel (fresse) worst day 2002 * neunundzwanzigster elfter smal | 22:52 | link | 4 comments | mottoshow: nur zwei tage lang festplatte formatiert, windows neu aufgespielt und sämtliche scheißtreiber und programme neu installiert. heute erst gelernt, daß das regelmäßige exportieren der win-registrierungsdatei eine echte zeitersparnis mit sich bringt.
smal | 22:00 | link | 0 comments | mottoshow: 27.12.02 herb ritts (1952-2002).
smal | 12:22 | link | 0 comments | mottoshow: "Die JobMobil® Websites verwenden hochmoderne Technologien, die mit Ihrem Browser nicht richtig funktionieren können."
smal | 00:51 | link | 0 comments | mottoshow: eigentlich wollte ich ja in münchen in die pinakothek der moderne, bekam dann aber so einen ungerechtfertigten pinakothekenekel, als ob mich stoibers persönlich zum privaten weihnachtskaffee eingeladen hätten. den münchenspezifischen pinakothekenekel hab ich mir vor jahren bei diesen grausamen exkursionen des kunsthistorischen instituts eingefangen. während der busfahrt nach münchen kam das wahre ich aller streberkommilitonen zum vorschein, die sich bereits auf toskana-exkursionen spumantetrinkend verbrüdert hatten und von pinakothekenfestanstellungen oder einem dasein als kunstversierte managergattin träumten. busfahren kann ich aber noch.
smal | 00:39 | link | 2 comments | mottoshow: "Ich studierte außerdem Gestaltpsychologie bei Rudolf Arnheim, was mich jedoch enttäuschte, wie ich gestehen muß. Mir schien, die Deutschen verfallen manchmal in eine Art erstarrtes Staunen über eine ganz gewöhnliche Erkenntnis und suchen sie dann zu einer Philosophie oder zu einem System zu erheben. Der Zusammenstoß mit einer bescheidenen Tatsache inmitten ihrer Abstraktionen war etwas, worüber sie einfach nicht hinwegkamen. Die Gestaltpsychologen hatten entdeckt, daß das Ganze größer ist als seine Teile - etwas, was jeder schon wußte - und Arnheim verbrachte den größten Teil des Semesters damit, diese Erkenntnis zu beweisen."
(aus Anatole Broyards Greenwich Village Erinnerungen "Verrückt nach Kafka". Liest sich ganz nett und hat ein paar sehr amüsante Stellen. Oder um anti-gestaltpsychologisch zu sprechen und Broyard zu widersprechen: ein paar Teile des Buches sind größer als das Buch im Ganzen.) smal | 00:17 | link | 1 comment | mottoshow: 26.12.02smal | 19:54 | link | 0 comments | mottoshow: 23.12.02smal | 00:25 | link | 1 comment | mottoshow: 21.12.02 also mein neues lieblingswort ist ja mottoshow. man kann es zum beispiel anstatt heilig abend benutzen. besonders gut gefällt mir, daß man es auch durchnumerieren kann: die erste mottoshow, die zweite mottoshow undsoweiter. man ahnt schon, daß in den nächsten monaten ein süchtigmachender rtl-albtraum auf einen zueiert. immer wieder schön, wenn sich die fernsehleute ein neues wort überlegen und dieses dann mit einer selbstverständlichkeit verwenden, als ob es sich um ein von luther persönlich übersetztes neulateinisches lehnwort aus dem alten testament handelt. monothematische weblogs sollte man in zukunft übrigens nur noch mottoweblogs nennen.
smal | 15:00 | link | 1 comment | mottoshow: 20.12.02 auf drängen meiner mutter, die mich schon seit jahren an modernität und reiseexotik überholt hat, was sich zum beispiel darin ausdrückt, daß sie sich auf sri lanka mittels irgendeiner handyfunktion automatisch an geburts- und jahrestage erinnern läßt, auf drängen meiner mutter also, wollte ich sagen, habe ich mir zu weihnachten von ihr ein schnurloses telefon gewünscht, das ich mir natürlich selber kaufen wollte, damit man sich nicht jahrelang über einen amöbenförmigen, überteuerten, türkisgrauen designprügel ärgern muß. hatte ich ganz früher schon einmal, einen schnurlosen detewe-designprügel, ging dann kaputt, der akku war sowieso immer im ungünstigsten augenblick leer und dann hat man sich eben wieder daran gewöhnt, das isdn-tischtelefon vorne oder das fax im arbeitszimmer oder das alte telefon mit anrufbeantworter hinten zu benutzen. und ist ja auch nicht so schlimm, wenn man zur anrufentgegennahme aufstehen muß, um zum tischtelefon zu rennen. zum schnurlosen rannte man ja auch immer, falls man wußte, wo es lag. jetzt hab ich auf jeden fall wieder solch ein unnützes teil der unmarke olympia, das ich mir nur gekauft habe, weil es erstens das billigste war und ich zweitens vor zwanzig jahren an einer elektrischen, wenn nicht sogar elektronischen schreibmaschine der hightech-marke olympia mit einzeiligem textdisplay und zehnzeilentextspeicher gearbeitet habe. memories und kaufentscheidungen are made of this und meine mutter ist glücklich, daß ich nun wieder eine schnurlose homo-home-existenz führe.
smal | 23:16 | link | 1 comment | mottoshow: horror combinations, but let's face it: "jette joop gibt woolite ein gesicht" und lothar matthäus verkauft seines an partizan belgrad.
smal | 16:28 | link | 0 comments | mottoshow: 19.12.02 das ist doch kein becher sondern eine tasse, blökte die habitat-kassiererin und betrachtete das eindeutig becherförmige nullkommafünfliter kaffeetrinkbehältnis für noch nicht diagnostizierte dauerdurstige diabetiker von unten.
smal | 15:11 | link | 0 comments | mottoshow: eigenwerbung: bei uns im laden gibt's übrigens jetzt schon die offiziell erst im märz 2003 in deutschland (wieder)erscheinende cd von radio zum*bido. und rockers delight - the rock sound of darkest paris, pariser mittneunziger prae-daft-punk elektrozeug, hätten wir auch auf lager. bei kaufinteresse (jeweils 17 euro plus porto) bitte melden. ende der werbesendung.
smal | 00:22 | link | 0 comments | mottoshow: 18.12.02 "Meine Mutter, ich sehe sie mit ihren steifen kurzen Schritten zur Tür stelzeln, gebückt und klein ist sie geworden. Es ist ihre neue Wohnung, diese Alterswohnung, modern und kühl, irgendwie grau wirkt diese Wohnung vor lauter Funktionalität, aber vielleicht auch nur des grauen Spannteppichs und der verhältnismäßigen Dunkelheit wegen - obwohl eine ganze Fensterfront auf diese hintere Terrasse geht, ist das Wohnzimmer nur bei wirklich strahlendem Wetter hell; das Haus steht unter der Kornhausbrücke, in Bäumen und Grün zwar, in geradezu feudalem Umschwung, aber hell ist es hier nicht. Und Mutter hält die Wohnung sauber und steril, als wenn sie nicht ihr gehörte, als wenn sie bloß zu deren Reinhaltung, Inordnunghaltung hier abgestellt, hinplaziert worden wäre, im Bad und in der Küche mit all den Einbauschränken und -fächern steht nichts herum, das auf einen Bewohner schließen ließe und, ja, Angst spricht aus Mutters Gesicht und Äußerungen, Angst vor dem Lärmmachen, vor Geräuschen überhaupt. Und eine entsprechend übertriebene, geradezu untertänig wirkende Freundlichkeit nach außen, zu den Mitbewohnern dieser Alterssiedlung, ich weiß nicht, ist es ein seniler Verhältnisblödsinn, ist es Einschüchterung, eine Form von Erniedrigung? Wenn sie so steif und gebückt dahergeschrittelt kommt, die Tür vor dieser bei aller Möblierung leer, ja geradezu garagenhaft leer wirkenden Einzimmerwohnung aufmacht, ist oder scheint selbst die Freude und Überraschung geheuchelt, ich weiß nicht recht, weiß sie wirklich, daß ich jetzt angereist gekommen bin, sie zu sehen, oder denkt sie, ich sei immer da? Das wäre ja schrecklich, sollte sie in einem solchen Geisteszustand sein - oder vielleicht war's eine Erlösung? Die Einsamkeit, das Mausgraugewordensein, das Stillgelegt- und Beiseitegeschobensein, das ist schön, daß du kommst, du bist ja mein einziger Lichtblick, sagt sie, und schon treten ihr Tränen in die Augen; weißt', immer denke ich jetzt ans Ende, ja, wenn ich doch nur heimgehen könnte . Aber wo denkst du hin, geht's dir nicht gut, hast du Schwierigkeiten mit der Schwester? frage ich munter. Hast du keinen Kaffee?
und nun kommt sie bald mit einer Kanne komischen Kaffees daher, der riecht oder schmeckt aber seltsam, sage ich leider und bereue es gleich, denn schon kommt so etwas wie steingrauer Trotz und Zorn hoch, und sie stiefelt zur Küche, um mir die Dose zu zeigen, Nescafe, mein Gott, und gleich kübelweise angemacht, ist das eine Altersdebilität, denke ich, denn früher war Mutter geradezu stolz auf ihren Kaffee, und nun bringt sie eine Schale mit schon fast staubig oder verstaubt, wenn nicht gipsern wirkenden Keksen, sie stellt sie neben die fürchterlichen Strohblümchen und die Fruchtschale mit bereits verschrumpelten Orangen und Äpfeln und wir sitzen an dieser Fensterwand an dem schönen kleinen Dreieckstischchen mit dem Biedermeier-Untergestell und den Biedermeier Stühlen, und ich merke gleich, daß sie selber nie hier sitzt. Nimmst du dein Essen immer noch nicht hier ein, Mutter? frage ich, weil das alles so unbenutzt wirkt, und sie gibt zu, daß sie in der Küche am Korpus, diesem Einbaukorpus, zu essen und zu frühstücken pflegt, weißt', da kann ich alles gleich wieder forträumen und spülen und verliere keine Zeit. Aber du hast ja Zeit, Mütterchen, sage ich, warum machst du's dir nicht gemütlich, du hast ja alle Zeit, nein, sagt sie und bekommt bereits dieses vorsichtig und präventiv Abwehrende. Und gleich wird sie anklagen und schmollen: nein, wo denkst du hin. Jeden Morgen steh' ich um sechs auf, dann mache ich die Küche und die Wohnung sauber, nachdem ich das Bett gemacht habe; deine Mutter hat immer gearbeitet, nur zu viel, heißt es jetzt, und nun fällt mir ein, daß es einen eigentümlich dumpfen Geruch hat in dieser Wohnung, und ich ertappe mich beim Gedanken, waschen wird sie sich auch nicht gerade üppig, mit ihren offenen Beinen, diesen ewig ein bißchen offenen, leicht eiternden und ein klein wenig Übelriechenden Beinen, die sie, so lange ich mich erinnern kann, immer abends oder morgens mit elastischen Binden und Salbentüchlein eingewickelt hat, nein, mit diesen Beinen wird sie ja wohl die hypermoderne Dusche nicht benützen und wozu auch sich waschen, denke ich, und nun entdecke ich an ihrem eng und klein gewordenen Kopf etwas Gehörntes unterm Haar mit dem Chignon, nein, die Stirn kommt mir so ein wenig gehörnt vor Eigensinn, wenn nicht Engstirnigkeit vor; oder ist es nur der Begriff engstirnig, der mit dieses Bild als möglicherweise falschen Eindruck eingibt (und vorblendet)? Ich setze mich aufs Bett, Couch wäre besser als Bett, weiß nichts zu sagen. Im steingrauen Zimmer sitze ich meinem versteinten Mütterchen gegenüber, nehme von den gipsernen staubigen Bisquits, trinke den fadlauen aufgelösten Nescafe aus den schönen alten Tassen, englischen schwarzen mit goldenem Dekor, und draußen geht's auf diese unbenutzte blumen- und pflanzenlose Terrasse, und vor der Terrasse ein Rasen mit großen alten Bäumen, und darüber spannen sich die Streben und Bogen der alten gußeisernen Brücke, die alles verdunkelt und verfinstert, so daß man am besten Licht macht. Ich drehe das Radio an." Paul Ni*zon: Aber wo ist das Le*ben, Frankfurt 1981 smal | 23:29 | link | 7 comments | mottoshow: daß die bildzeitung eklig ist, ist weder eine neue noch besonders originelle erkenntnis, ... aber besonders eklig ist immer wieder dieses armselige, hinterfotzige anprangern vermeintlich luxuriöser zustände in deutschen strafvollzugsanstalten. daß zum beispiel der kindsmörder xy in deutschlands "luxusknast" einsitzt. als luxuriös empfindet die bild dann vor allem das vorhandensein einer bibliothek, aus der sich der gefangene bücher auf die zelle "bringen lassen" kann. oder daß der "menschenfresser" ein von gefängnisköchen zubereitetes weihnachtsmenü bekommen wird, welches aus einer scheißtrockenen entenkeule, pampigem rotkohl und matschigen klößen bestehen wird. zum nachtisch gibt's ein blödes eis. die adjektive stammen von mir, entsprechen aber mit sehr großer wahrscheinlichkeit der realität. bild soll doch gleich schreiben, daß strafgefangene in ermangelung der todesstrafe nur von brot und wasser leben sollten.
smal | 18:40 | link | 1 comment | mottoshow: 17.12.02 nützt ja nix. irgendwie muß es einfach weitergehen. in zeiten der krise gereichen einem die plattesten redewendungen zum troste.
smal | 22:26 | link | 8 comments | mottoshow: "Ideas never come out how you first imagined them - something else happens along the way, and if you're lucky it turns out better. For me the process of thinking about
things goes on all the time. I'm very often quite happy to sit down and watch some football, or pornography, late at night, in order to avoid thinking about things, to avoid
reading another interesting magazine or journal or a new book."
peter saville smal | 22:25 | link | 0 comments | mottoshow: "Die körperliche Wollust ist ein sinnliches
Erlebnis, nicht anders als das reine
Schauen oder das reine Gefühl, mit dem
eine schöne Frucht die Zunge füllt; sie ist
eine große, unendliche Erfahrung, die uns
gegeben wird, ein Wissen von der Welt, die
Fülle und der Glanz alles Wissens. Und
nicht, dass wir sie empfangen, ist schlecht;
schlecht ist, dass fast alle diese Erfahrung
missbrauchen und vergeuden und sie als
Reiz an die müden Stellen ihres Lebens
setzen und als Zerstreuung statt als
Sammlung zu Höhepunkten."
rilke an kappus, 16. juli 1903 smal | 22:22 | link | 0 comments | mottoshow: smal | 22:13 | link | 0 comments | mottoshow: |