kannte ich noch nicht: das microsoft ce pda-phone sieht nicht schlecht aus (hier zu sehen unter 'electronica' 'microsoft phones').

 habe mir eine äußerst gelungene spanische zeitschrift mitgebracht: neo2. foto, fashion, design, musik, texte. erscheint sechsmal jährlich. sehr gute fotostrecken. scheint tatsächlich ein blatt mit eigenem charakter zu sein. in deutschland leider nicht erhältlich, in österreich wohl schon. die website ist meiner meinung nach allerdings total zusammengeklaut, kenn ich von irgendwoher.

 Der Augenblick

Ich hab ihn verloren, verloren, verloren!
. . . Er ist vorbei!
Und mit dem Augenblick
verlor ich die Ewigkeit!

[juan ramón jiménez]

 man kann wieder kommentieren: habe blogvoices durch dotcomments ersetzt. leider mußte hierfür die malorama-url etwas verändert werden: php3 statt html http://www.malorama.de/index2.php3.

 the underground von celeda. etwas doofer discohit, aber hier war's unvergesslich.

 dank an lycos für kopierte titten. wäre auch ein schöner weblogname.

 ich weiß wieder, warum reisen eigentlich doch scheiße ist: es bringt einen nicht weiter, sondern wirft nur zurück. ja, horizonterweiterung, spaßhaben, lebensfreude usw., ich weiß. aber man kommt zurück, alles ist natürlich beim alten geblieben, man findet sich schlecht in den alltag hinein, hat schlechte laune und denkt nur realitätsflüchtendes zeug. könnte ich nicht, hätte ich nicht, wenn ich doch damals blabla.

 smoking in the car: kann doch nicht widerstehen, hierzu eine angesextere, schwule schmuddelversion ergänzend zu posten (wer was gegen schwule pornovideostills hat, don't click!). Fetischprognose 2030: hamburgerverzehrende junge menschen.
"Smokin' stud III: he's back for a THIRD show! YOU HAVE TO ADD THIS VIDEO TO YOUR COLLECTION! Our handsome, tan, masculine STUD (also seen in Smokin' Stud I and Smokin' Stud II) puts on an unbelievable show of smoke, sex and attitude in this all-time great video. Watch as he smokes in bed in his boxers, deeply inhales, and strokes his rock-hard cock. Then he strips off his boxers and continues to enjoy EVERY drag so intensely that he grins after a few deep drags. Later, he takes time to relax, look at some hot magazines, and strokes as he smokes. This video also contains:
1) A HOT smoking scene OUTSIDE on a deck with a long hot cigar that he makes love to as he smokes.
2) DEEP french inhales, nose exhales, and thick smoke.
3) Small cigars, long cigars, marlboros, and CAMELS
4) See him chain smoke (light one smoke after another) and then tease his cock with the smoke.
5) Watch as he takes a cigar out to his sports car and SMOKES IN THE CAR!
6) Finally, you'll see him smoke outside naked by the ocean and put on a SMOKE AND CUM show that you'll watch over and over!"

 dia:lekt beschreibt als im-land-lebender sehr schoen andere iberische eigenarten. ich wuerde allerdings "krrroassann" als croissant-transkription vorschlagen.

 holaquétal nº 3 y fin:
musste hier viel an die anti-gay-theorien denken. mark simpson koennte die madrider schwulenszene keine fuenf minuten ertragen. ich auch schon kaum, oder nur mit zwei promille. hier dominiert eine ganz dumme "wir-gays-sind-so-toll"-euphorie die "comunidad gay". so anglizismenfeindlich spanier normalerweise auch sind, aber "gay" kommt in jedem zweiten satz vor, den schwule von sich geben. natuerlich immer falsch ausgesprochen. gay wie das gei von papagei. die lokale kostenlose schwule monatszeitschrift "shangay" ist zugepflastert mit anzeigen von fettabsaugungskliniken, pornoversandhaendlern und muscleshirtprovidern. nebenbei bewerben und veranstalten die herausgeber ihre eigenen schwulen clubabende in madrider grossdiscotheken. ganz schlimm, es geht tatsaechlich nur um konsum und geldmacherei unter dem deckmantel der "liberación gay". und den brustmuskelkomplex habe ich mir jetzt auch schon geholt. shit.

 alles unveraendert: sich um elf uhr nachts mit freunden zum aperitiv trinken verabreden, um mitternacht im restaurant abendessen, um zwei in die copas-bar, um vier in die disco, die sich dann auch schon so langsam fuellt, um acht uhr morgens raus auf die gran vía torkeln. ueberwaeltigt sein, immer wieder. von dieser strasse, von den gebaeuden, von den menschen.

 gin tonic fuer profis: ich liebe es und es kommt mir immer wieder wahnsinnig kosmopolitisch und weltmaennisch vor und so muesste es ueberall sein: auch wenn die bar noch so schrummelig ist, bestellt man nicht einfach nur gin tonic, sondern immer gin tonic de *put-your-favourite-gin-here*. also gin tonic de gordons, de larios, de beefeater, de tanqueray, undsoweiter. und immer schoen spanisch aussprechen. biffitterrr. sonst verstehen die einen nicht. dass in discos natuerlich in allen flaschen der selbe billigfusel eingefuellt wurde, uebersehe ich grosszuegig.

 holaquétal nº 2:
das groesste hobby des spaniers ist die energiesparlampe. wird ueberall reingeschraubt, auch wenn die lampe noch so klein ist. besonders schoen sehen energiesparlampen in wagenradgrossen holzleuchtern im felipe-segundo-style aus. gibt auch ein schoenes licht. mehrere tausend watt leuchtkraft dezent im restaurant verteilt lassen selbst bedienende teenager zu greisen mutieren. gemuetlichkeit kennt der spanier sowieso nicht, gibt's nicht mal als wort. unuebersetzbar. dafuer beherrscht er meisterlich die kunst der abgedunkelten nachtkneipe. nach dem dritten gin tonic und ohne brille sieht man quasi nichts mehr. und der einsatz einer nebelmaschine in einer tanzflaechenlosen minibar war eine interessante lebenserfahrung.

 bescheidenheit off: online-dankeschoen an einen unbekannten spanier: 'eres un tío guapísimo' einfach so gesagt zu bekommen, das war schon sehr schoen.

 kinder, ich fress mir hier den arsch fett. nur fisch und anderes meeresgetier, gebraten, frittiert, gekocht. wunderbar!

 im spanischen fernsehen: pharmawerbespot fuer ein tiermedikament. eine blonde spanische tusse drueckt einem hund eine tablette in den rachen. schoen fies. brasilianische telenovelas, unvorstellbarer kitsch, italienische grossgrundbesitzerfamilie, spielt im 19. jahrhundert. permanentes kleiderrascheln zwischen den armseligen dialogen. ganz schlimm. gzsz im vergleich ein meisterwerk der filmkunst.

  aufruf an die spanische bierwirtschaft:
bitte gebt den strassencafes ihre alten alustuehle und -tische wieder zurueck. euren knallfarbenen gesponsorten plastikmoebelscheiss, der durch formhaesslichkeit und werbeaufdrucken in kleinwagengroesse besticht, bitte sofort zu daemmgranulat verarbeiten.

 holaquétal nº 1:
bin den ganzen tag durch madrid gelaufen und mir ist alles wieder eingefallen: dass jede nacht zwischen zwei und vier die muellabfuhr kommt, dass der brieftraeger zweimal taeglich klingelt und kommt, dass jeder dritte strassenpassant blind, gehbehindert oder ueber 80 ist, dass ich hier mal sehr gluecklich und verliebt war. und mir ist alles aufgefallen: die jungen maedchen froenen einer kastilischen, verspaeteten variante des sporty-spice-looks, allerdings mit der figur der heutigen mel c. hat was. die jungen jungs sind zentraleuropaeisch aufgemuskelt und nicht mehr so bleich. schade. in spanien, seit jeher das land der auf din-a-3-kartons verschweissten zeitschriften mit kostenlosen sammelbeilagen (geschichte spaniens, bebilderte fauna der ganzen welt, koestlichkeiten unserer kueche, enzyklopaedie der olympischen sportarten, usw.), gibt es jetzt eine neue frauenzeitschrift mit dem originellen namen "you", die ihrer neuen ausgabe einen abgepackten vichy-karo-bikini beigelegt hat. ein pink-weiss-farbenes fetzchen, fuer die sporty-spice-carmens dieser nation.

 sitze gerade in einer lokalitaet, internetcafe waere uebertrieben, auf die ich durch ein kleines ausgedrucktes schild aufmerksam wurde: "word y internet 2oo pts/hora". hat mir natuerlich gefallen, weil das dem wissensstand der mehrheit der weltbevoelkerung entspricht. naemlich, dass word und internet beides programme von microsoft sind. liegt in einer zentral gelegenen, von nutten belagerten strasse und sieht aus wie ein volkshochschulklassenzimmer stuttgart-vaihingen 1981.

 nicht dass ich jemals flugangst gehabt haette, aber dieses survivor-gefuehl nach start und landung war bislang immer da. diesmal nicht: ich waere mit allem einverstanden gewesen, auch mit einem absturz, auch mit meinem tod. nein, ich bin nicht depressiv, im gegenteil. die letzten tage, wochen waren so nerven- und gefuehlaufreibend, ich hatte und haette mich mit allem abgefunden. mit allem. in aller ruhe und sorglosigkeit, wie man das nur zehntausend meter ueber der erde sein kann.

 immer dasselbe: ich will nicht weg. kann ich bitte hierbleiben? kann jemand für mich entscheiden, wieviel und welche hemden, t-shirts, hosen, schuhe, bücher, kugelschreiber und jacken ich mitnehmen soll? kann mir jemand meinen koffer packen? welchen koffer überhaupt? kann ich mir alle passwörter, pincodes und flugtermine merken? heißt es 'el' oder 'la' internet? oh gott, ich weiß nicht, was 'nachhaltigkeit' auf spanisch heißt.

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 malorama goes guadarrama:
morgen geht's für eine woche nach madrid, um die tiefen der spanischen seele, die aktuellen gin-tonic-preise sowie die lacoste-poloshirt-trendfarbe 2001 auf der gran vía zu erkunden. falls ich an einem 'cibercafé' vorbeikomme, mutiere ich sofort zum 'cibernauta' und poste besserwisserische impressionen. hasta luego!

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 schöner referrer: kleidung polen billig

 to-do-list (anmaßend): aktuelles wörterbuch der gemeinplätze erstellen. eine woche fernsehen dürfte ausreichen, um die top-500-gemeinplätze zusammenzustellen.

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 aus dem 'wörterbuch der gemeinplätze' von flaubert:
[...]
amerika: schönes beispiel für ungerechtigkeit: kolumbus war es, der es entdeckte, doch seinen namen hat es von amerigo vespucci. ohne die entdeckung amerikas hätten wir weder die syphillis noch die reblaus. trotzdem überschwenglich davon schwärmen, besonders wenn man nie dort war. redeschwall über "self-government"
[...]
bauernhof: beim besuch eines bauernhofs darf man nur schwarzbrot und milch zu sich nehmen. gibt es auch noch eier, ausrufen: "gott, wie frisch die sind! in der stadt kriegt man nie solche."
[...]
champagner: kennzeichnet das galadiner. ruft entzücken bei kleinen leuten hervor. der rausch muß die gäste in dem augenblick ergreifen, wo die korken springen; man gerät außer sich. kluge liebespärchen trinken nie champagner. so tun, als ob einem der champagner nicht schmeckte, und dabei bemerken: "es ist eben kein wein".
[...]

 so, ich koch jetzt auch mal öffentlich. mein derzeitiges schnellkochlieblingsrezept:
ein bund petersilie, eine zwiebel, ein paar frühlingszwiebeln, drei zehen knoblauch, drei peperoncini kleinhacken. sobald die nudeln im wasser sind, das kleingehackte in reichlich olivenöl anbraten. eine packung tiefgefrorene, unaufgetaute riesengarnelen dazu reinschmeissen. ordentlich pfeffern, salzen. deckel drauf. eventuell öl nachschütten. nudeln abgiessen, sosse über die nudeln pampen, gut vermischen. fertig!

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 vermisse manchmal einen nach münchen verzogenen freund, mit dem man stundenlang über quatsch diskutieren konnte. zum beispiel ob ''this time i know it's for real' oder 'state of independence' das beste lied von donna summer war. immer freitags trafen wir uns in seiner wohnung und tranken wodka. zusammen mit einer freundin, die damit leben mußte, wie sie es ausdrückte, als homosexueller mann im körper einer blondine gefangen zu sein. ich würde jetzt gerne mit denen einen solchen abend verbringen. geht nicht, nie wieder. haben sich zerstritten, wurden beide von pro7 und münchen verschlissen. existiert alles nur noch als erinnerungsfragment. schade.

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 "Ich fuhr mit meinem Wagen gegen die Leitschiene, überschlug mich und prallte gegen einen Baum. Dann verlor ich die Herrschaft über mein Auto".
(via autobahnpolizei köln)

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 anwärter für meinen heten-technik-park:
1. palm
2. dvd-kack
3. pulsmeßuhr
4. digi-videocam
5. kenwood küchenmaschine
6. burti noir
7. fébrèze

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 high tech zeug, das seit monaten unausgepackt und unbenutzt in der wohnung rumsteht:
1. bosch induktionskochmulde (1 jahr)
2. miele einbauumluftbackofen (2 jahre)
3. sennheiser funkkopfhörer (1 jahr)
4. hp scanner (6 monate)
5. scall xts (2 jahre)

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 tausend filmplakate aus deutschen kinos.

  gym diary:
heute extra früh hingegangen, weil ich allein sein wollte. wer geht schon um neun uhr ins fitnessstudio? natürlich der gesamte bop-workshop (bauch-oberschenkel-po), um sich vor der musik-terror-session aufzuwärmen. mein leben ist so monoton, daß ich sogar auf dem laufband, das ich neuerdings für mich entdeckt habe, immer neben den selben personen laufe: ein kleiner weißer dicker und eine große schlanke schwarze. der kleine kann nicht schön laufen. ich auch nicht. leider hängen überall spiegel in dem scheißclub und man muß sich ständig anschauen. eine freundin behauptet, den schönsten schnelllaufstil hätte alain delon. mein lieblingsfilm mit alain delon ist übrigens nur die sonne war zeuge (plein soleil). die sommerhitze wird äußerst überzeugend dargestellt. und alain delon trägt gucci-loafer. eiskalter engel (le samouraï) ist natürlich auch außergewöhnlich gut. ein farbfilm, in dem ständig alles grau ist. wände, möbel, kleidung. und in einer wohnung hängt ein sánchez cotán. oder rocco und seine brüder. das verschneite mailand. selten hat mich eine wettererscheinung so gerührt. visconti wollte nadja tiller für die rolle der nadia. die filmfigur hieß sogar extra wegen ihr so. das dumme mädchen hatte angst und wollte nicht. noch ein schönes gesicht: monica vitti zusammen mit alain delon in antonionis l'eclisse. voller melancholie und schönheit. in einer dokumentation über romy schneider hat sich einer ihrer schwulen freunde voller abscheu über alain delon geäußert. das größte schwein, das er jemals kennengelernt hätte. hab ich sofort geglaubt, paßt leider.

 posting doch gelöscht

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 kann mal jemand dem nachbarskind sagen, daß es keinerlei begabung zum blockflöte spielen hat. da hilft auch tägliches üben nichts. ein ungarischer freund einer freundin findet es übrigens typisch deutsch, daß kinder hier immer immer blockflöte als erstes und meist auch letztes instrument spielen lernen müssen. weil die eltern zu geizig seien, "richtige" musikinstrumente zu kaufen. bin trotzdem dafür dankbar, daß sie nicht geige spielt.

 isamu noguchi, unglaublich talentierter mensch: exzellente skulpturen, unglaubliches radio (1937!), der/das bekannte coffee table (1944!), extreme deckengestaltungen (1947!), beeindruckende gartenanlagen und brunnen. kommt locker an eames ran. könnte mich sofort auf weltreise begeben, um alles überall zu bewundern.

 tribu-design.com: decorative arts and design of the 20th century. schöner rumstöberzeitvertreib (via jockohomo).

 odorama5: sixties/seventies/flash-overkill mit allem was rund, organisch, aus plastik oder von paco rabanne ist.

  worte des tages:
'spagetti primavedra' und 'a-la-cart-taverne' (inklusive falscher rechtschreibung).

 besserwisser-fiss durchschaut gnadenlos meine kosmopolitenausweichschlenker. ja, natürlich knutschen, hinten, ganz wild. oder vorne mit dem fahrer, könnte ja auch mal passieren.

 fish hat natürlich recht: kosmopoliten und leute, die sich dafür halten, sitzen in taxis immer hinten. das war eine meiner ersten madrider lektionen: auf dem beifahrersitz im taxi sitzt nur der schwager des fahrers. daß deutsche taxifahrer dann immer angst haben, vom hintensitzenden einzelfahrgast erdrosselt zu werden, soll nicht unser problem sein.

 überschrift: heute war ein komischer tag. leicht benebelt und restalkoholisiert aufgestanden, ungefrühstückt ins büro. die doofen newsletter versandt. nochmal überprüft, ob auch tatsächlich kein "es ist wieder soweit" darin vorkommt. fritten mit mayo gegessen, sonnenbrille fast den ganzen tag getragen. über ficken allgemein nachgedacht. ob man eigentlich tatsächlich gerne fickt. bin im unaufgegeilten zustand eigentlich noch immer der ansicht, daß der akt des fickens eine recht überschätzte beschäftigung ist. je weniger man fickt, desto toller wird die erinnerung daran. kann mich auch viel besser an küsse als an ficks erinnern. naja. überflüssige diskussion. ungefähr so wie "macht essen spaß?". ignaz hab ich auch gelesen, vor vielen jahren. hat mich tief beeindruckt, fand ich irrsinnig witzig. diese briefe an die feministische freundin zum beispiel. hab damals mal wieder sofort begonnen, ein "buch" zu schreiben. anführungszeichen mussten sein, weil mich diese fixe idee, ein "buch" zu schreiben ungefähr schon zweihundert jahre begleitet, quält, zugrunderichtet, aufbaut usw. bin sogar immerhin bis zur fünfzigsten seite gekommen. und ab damit in die fragmentschublade zu den anderen zehnseitern. danach straßenbahn gefahren, um mein fahrrad zu suchen, das ich gestern im suff irgendwo hab stehenlassen. fahrrad gefunden, zurückgefahren, mich hingelegt, zum arzt gefahren. ein unappetitlicher plastikbeutel mit einlaufflüssigkeit hing da an der decke. habe mir überlegt, ob der arzt am wochenende sexparties im untersuchungsraum veranstaltet. würde ich dem zutrauen. weitergefahren in den laden, den ich aus spaß und verschwendungssucht mit meinem freund betreibe. ein sehr hübscher typ mit wadentatoo hinten hat eine helmut-lang-sonnenbrille probiert. nein, wir haben keinen brillenladen. nur gebrauchte sachen oder für andere unverkäufliche sonnenbrillen, weil der vorortoptiker in seiner klitsche keine 5oo-mark-sonnenbrillen loskriegt. auch nicht für 19o. aber wir im laden eben schon. für die medien-fuzzis und deren spätgebärende ehefrauen. also: dem wadentatoo stand die brille ungeheuer gut, war ihm aber zu teuer, weil er noch kein medienfuzzi ist. gerade als ich ihm den beauty-rabatt einräumen wollte, ging er aber schon wieder. dann kam die österreicherin vorbei und zeigte uns ihre illustrationen für brandeins. und der alte bekannte, der es tatsächlich innerhalb von fünf jahren geschafft hat, zum straßenmusiker mit ausgefallenem frontzahn zu verkommen. er tat mir leid, ohne daß ich es ihn merken ließ, und habe ihm geld geliehen. nein, die gitarre brauchst du nicht als pfand dazulassen. hätte ich auch nie gedacht, mal so einen satz sagen zu müssen. und dann kam noch jemand, der von der zusammen verbrachten sauftour gestern nacht zum glück genauso mitgenommen war wie ich. bin schlagartig schüchtern geworden, oder wie heißt das nochmal, wenn man gerne viel reden würde, aber einem kein richtig gutes thema einfällt. zuhause eine schöne email bekommen, während der tagesschau eingeschlafen, ein komisches telefongespräch geführt und jetzt läuft ein eigenartiges mp3-file. mariah carrey und olivia newton john singen zusammen "hopelessly devoted to you". live. horrorduett. mal zufällig irgendwo gefunden und aus neugierde runtergeladen. ende.

 mai-feeling: gestern einen sehr schönen abend verlebt, mit interessanten lebensgeschichten, wodkas, nirvana-songs und anderen überraschungen. und das nächste mal setz ich mich im taxi auf jeden fall nach hinten.

  wochenend-nachlese:
einen steirischen österreicher kennengelernt, sehr sympathisch, schöne augen, schöne lebensgeschichte, vom bauernhof mit hochalm nach new york und jetzt irgendwie in köln hängengeblieben. that's the way love goes. außerdem den versuch gestartet, mBs balkonkasten nachzuahmen. wird natürlich niemals so schön werden, weil ich kein pflanzentyp bin, wenn dann höchstens der hydrokulturtyp. ich kann auch ganz schlecht plastikpflanzen von echten unterscheiden, in chinesischen restaurants zum beispiel. egal. dann habe ich "wer wird millionär", the brettversion, gespielt. natürlich gewonnen, allerdings an der 500tdm-frage gescheitert. symposion heißt ursprünglich nämlich besäufnis. ja, ich weiß, der praschl hätte das gewußt. in der spielanleitung dieses total überteuerten spiels steht, daß man beim einsatz des telefonjokers entweder einen mitspieler seiner wahl fragen oder aber tatsächlich jemanden anrufen darf. man hätte dann aber nur 3o sekunden zeit. fast am boden gelegen vor lachen. samstagabend so was ähnliches wie tv-stress durchgemacht: abwechselnd grand prix, big brother und rem live geguckt. war danach so erledigt, daß ich bis 6 uhr morgens ausgehen mußte. endlich mal wieder aus der stockdunklen kneipe rausgetorkelt und in einen wunderschönen, sonnenüberbelichteten morgen reingestolpert. kam einer glücksempfindung ziemlich nahe. ich liebe dieses licht, die leeren straßen, die taxifahrt durch die kölnkulisse. nö, war ein schönes wochenende.

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 noch immer probleme mit blogger. verstehe zwar nicht, weshalb das anderen wohl nicht so geht, nur mir. aber mir ist zu heiß, um mir richtig gedanken darüber zu machen. also: postings selbst reingestellt, keine permalinks.
scheint wieder zu funktionieren.

 rem in köln: 'losing my religion' direkt neben dem dom zu singen, das hat was.

 "Nichts achtet der Deutsche mehr als seine Prinzipien. Die Entschiedenheit, mit der er ihnen normalerweise treu ist, ist noch größer, wenn es um moralische Vorschriften oder Verhaltensregeln geht. Seinen Prinzipien treu bleiben ist eine Redensart, mit der man in Deutschland alles entschuldigen kann: Irgendjemand hat seine Kollegen getäuscht, unzähligen Personen Unglück gebracht, seine Kinder ins Elend gestürzt - das alles spielt keine Rolle, wenn er seinen Prinzipien treu geblieben ist! Die Prinzipien stehen über allem und haben immer recht. Man ist bereit, sich selbst, aber auch die anderen für sie zu opfern, wenn dies erforderlich ist. [...] Prinzipien sind in erster Linie Schranken, die die Deutschen darauf verweisen, wie weit sie gehen können. Absperrungen, die verhindern, daß sie in einen Abgrund fallen. In der Tat sind sich viele Deutsche der Maßlosigkeit, zu der sie der Lebensdrang und der Mythos des Erhabenen hinreißen können, vollkommen bewußt. Die Selbstbeschränkung, die sie sich auferlegen, indem sie sich immer und überall strengen Verhaltensnormen unterwerfen, ist eine Kontrolle über sich selbst, die sie für unabdingbar halten. [...] Der Deutsche wurde noch im 16. Jahrhundert als ein Individuum betrachtet, das vor Lebensfreude überschäumte, vergnügungssüchtig war und in allem zur Übertreibung neigte. Aber kaum zwei Jahrhunderte später bezeichnete Kant seine Landsleute als ordentlich, tatkräftig, sauber und nicht sehr verschwenderisch. Das liegt daran, daß sich in der Zwischenzeit die berühmten bürgerlichen Tugenden herausgebildet hatten - Ordnung, Arbeitseifer, Sparsamkeit und Sauberkeit -, die die natürliche Neigung der Deutschen zur Zügellosigkeit in Schranken weisen sollten.
[...]
Für Deutsche ist es unerläßlich, Ordnung zu haben und in einer Welt zu leben, in der Ordnung herrscht. In der Tat ist nur die Ordnung imstande, den inneren Frieden zu sichern. Damit der Kopf ordentlich funktionieren und die Seele sich frei fühlen kann, muß der körper in einem geordneten Rahmen leben. Der Deutsche kann es nicht ausstehen, wenn er sich nicht "zurechtfindet" - in seinen Sachen wie in seinen Gedanken, im Beruf wie in seinem Gefühlsleben. Er liebt klare Verhältnisse. [...] Das Bedürfnis der Deutschen, in einer Welt der Ordnung zu leben, ist letzlich Ausdruck einer fehlenden Sicherheit und der Angst, etwas falsch zu machen. Wenn jedes Ding an seinem Platz ist, wenn alles nach den bekannten Regeln funktioniert, wenn man weiß, woran man sich zu halten und was man zu erwarten hat, wenn es auf jede Frage eine Antwort gibt - dann endlich können sich die Deutschen wirklich entspannen."

(Bernard Nuss, Prinzipien und Ordnung über alles; aus "Der Deutsche an sich - Einem Phantom auf der Spur", Hrsg. Ansgar Nünning)

 zu ihrer information: der aktuelle hit in der schwulendisko: thick dick - welcome to the jungle.
"Picture a hot, dark, sweaty and probably very gay club - lots of bare flesh, glistening with the results of the set so far and the DJ dropping it just that little bit deeper with a pornographic vocal that makes no secret of its intent." genauso war's gestern auch.

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 ich krieg heuschnupfen. ich geh gleich aus. ich hab heute straußenfleisch gegessen. war nicht schlecht, kommt mir aber irgendwie krank vor, strauß zu essen. dieser 'ich-muß-unbedingt-fleisch-essen'-drang, egal was, hauptsache fleisch. straußenfleisch: das methadon unter den fleischsorten. nicht daß mich tierschlachtdokus noch beeindrucken, aber so ein entfleischtes straußenskelett sieht nicht schön aus, nicht so schön wie rinderskelette zum beispiel. dann waren da die rewe-straußenfleisch-chefeinkäufer in der südafrikanischen bürobarracke, mit schwitzigen, roten, deutschen gesichtern, dem neuesten foodtrend auf der spur. schnell noch knebelverträge mit den straußenfarmern abschließen, bevor die aldi-kollegen auftauchen. und sie wiesen auf die richtige etikettierung hin. skelettiketierung. nach eu-norm soundso. no problem, sagten die farmer und machten sich mit bleistift notizen. ich geh jetzt.

  gym diary
endlich wurde ein neues poster aufgehängt: "body and mind workshop - für mitglieder nur dm 5". hatte keine Lust nachzufragen, worin der mind-anteil besteht, obwohl mich das schon sehr interessieren würde. während des künstlichen treppensteigens in der 'men's health' rumgeblättert und den zweitausendsten "so schaffen Sie's auch: waschbrett in 4 wochen"-artikel gelesen. kurzzusammenfassung: situps machen. danke für die info.

 außerdem in men's health:

"Werden Sie Cover-Model von Men's Health!
[wahrscheinlich! aber eines sag ich gleich: unter fünfzig mark läuft da garnichts]
Titel-Models sind ganz normale Männer, zumindest, was Größe (zirka 1,85 Meter), Gewicht (um 84 Kilo) und Alter (Anfang bis Ende 30) angeht.
[scheiße, bin zu groß, gewicht und alter hauen gerade noch so hin. nur wo krieg ich eine dieser fressen her?:
a) arische nazi-fresse, stahlblaue augen, verwegene sado-grinse, fritzchen-tolle;
b) brit-american-guy-fresse; kinn wie ne kehrschaufel, leicht eng zusammenstehende augen, college-grinse, marine-haircut;
c) italo-american-guy-fresse; leicht doofer latino-blick, knubbelnase, vorstehendes kinn von dem viertel-iren-gen-anteil, gegelte haare, wellig, nicht kraus;
d) tom-of-finland-lookalike; pass-auf-ich-fick-dich-blick, iq = 75, konglomerat aus a, b und c]
Außergewöhnlich ist nur ihr Körper.
[wär ich jetzt nicht draufgekommen. trotzdem: shit, kann doch nicht cover-model werden.]
Wahrscheinlich haben Sie sich auch schon gefragt, welches Geheimnis dahintersteckt.
[bin doch nicht blöd. zwanzig jahre gewichte stemmen eben]
Die Trainingsmethoden unserer Cover-Models sind sehr unterschiedlich.
[totaler quatsch. machen alle genau dasselbe. überhaupt kein geheimnis]
Ihre besten Tipps und Tricks verraten sie exklusiv auf den folgenden Seiten.
[gähn. exklusiv verraten. alles schon tausendmal gehört, gelesen, natürlich noch nie selbst gemacht]
Wenn Sie sich daran halten, sind Sie schon bald so gut in Form wie die Jungs auf dieser Doppelseite.
[wenn ich nen strand hätte, für den täglichen strandlauf, könnte ich das ja machen. die trainingsmethoden sind doch sehr unterschiedlich, wurde gerade noch behauptet. welche ist denn jetzt die beste? ich will alles vorgesagt bekommen. bin kein mündiger leser]
Und können sich um deren Job bewerben."
[ich bewerbe mich prinzipiell um keine jobs. ich werde angesprochen. so einfach ist das]

 ich fänd's wirklich schade, wenn ndx zumacht. bitte weitermachen!

 meine stimmung entspricht immer noch dem untenstehenden bild. nicht weil es mir schlecht geht, sondern weil es jemand anderem schlecht geht. deshalb heute (wahrscheinlich) kein weiteres posting.

  gesichts-memo:
der rothaarige mit dunklen wimpern, dunkelblauen augen und dunkelrotem macho-bärtchen. nicht sehr groß, hätte amerikaner sein können. endlich mal wieder indirekten augenkontakt via spiegelbild in glasscheibe gehabt. meiner meinung nach immer noch die sexieste flirt-methode in öffentlichen nahverkehrsmitteln, wenn auch nicht die erfolgversprechendste. aber eigentlich reicht ja dieser kurze augenblick, dieser kick, wenn sich blicke und wege und leben kreuzen. dieser kurze atemstillstand, dieser ohgottwaspassiertda-schreck, dieses voreilige schnellabspulen einer kompletten liebesbiografie in einem parallelen leben: weißt du noch, damals im bus? und dann steigt er aus, direkt vor mir. und er geht rechts zu burger king und ich links die straße hinunter. und ich drehe mich nochmal um, weil ich das in französischen spielfilmen so gelernt habe, auch wenn ich mir dabei unsäglich lächerlich vorkomme. und er ist natürlich weg. und es regnete. und mich würde es schon interessieren, was in seinem leben noch so alles passiert, ohne darin vorzukommen. einfach aus neugier.

 ach so: nur 5700 euro. ab in die internet startup mülltonne. und dafür im spiegel werben, auf 4 doppelseiten hintereinander. unglaublich.

[comment(s) posted]

 "Die Nazis waren gegen 0.40 Uhr aus der Linie 1 vom Neumarkt kommend ausgestiegen und hatten den 25-Jährigen mit "Negersau" beschimpft und dabei den Hitlergruß gezeigt. Dazu skandierten sie dumme Sprüche wie "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen". Andere Ausländer griffen ein und trieben die jungen Deutschen in die Flucht. Eine aufgeschreckte Anwohnerin der Engelbertstraße berichtet: "Bestimmt 40 Leute rannten hinter den Nazis her und riefen »Nazis raus!« und »Wir sind hier nicht im Osten, wir sind hier in Köln«. Die Täter hatten versucht, vom Habsburgerring aus mit Taxen zu flüchten. Als einer der Wagen vor einer roten Ampel hielt, wurde es von circa 15 Verfolgern umringt. Sie schlugen und traten gegen das Fahrzeug bevor Streifenwagen der Polizei eintrafen. Die Polizei nahm sieben Rechtsradikale fest."

 warum ich das internet dann doch oft hasse:
"Die Bilder von Neo Rauch haben Ihnen gefallen? Dann verschicken Sie doch eines als Glamour.de-card."

 dressed to kill ist weißgottnicht einer meiner lieblingsfilme, aber ich hege recht großen respekt vor brian de palma und war dann doch, call me sensibelchen, richtig sauer, als meine schwester nach zehn minuten mit den worten "das ist ja dermaßen langweilig" auf das 'aktuelle sportstudio' umschaltete. gerade während der museumsszene, mit der vielleicht nur feinfühlige menschen etwas anfangen können. aber nur weil einmal nicht dauernd gequasselt wird, muß ein film ja nicht gleich langweilig sein. dabei würde ich es ansonsten äußerst amüsant und anregend finden, wenn geschätzte freunde 'dressed to kill' langweilig fänden. aber diesen bonus hat meine schwester aus ermangelung an kompetenz nunmal nicht, sorry. egal. habe sofort beschlossen, am nächsten tag aus rache ins museum zu gehen, ins haus der kunst, einem gebäude, das ich nur grauenerregend finde. und zwar schon immer. bei aller heimlichen bewunderung für totalitäre architektur, mit der man noch bis vor ein paar jahren langweilige abendessen in flat riots verwandeln konnte. aber das haus der kunst ist einfach nur billig, groß und doof, um die sache mal auf den simpelsten, unqualifiziertesten nenner zu bringen. also ebendort mir den kurt schwitters collagen-koller geholt. kann collagen, wenn sie nicht gerade von chicks on speed sind, leider nicht mehr so viel abgewinnen. riecht nach uhu und schmeckt metallisch nach schere. im zuge des body modification hypes der letzen jahre denkt man bei collagen sowieso nur noch an brustimplantate und aufgespritzte lippen. eine rekonstruktion des merzbaus wäre auch zu besichtigen gewesen. das betreten war allerdings nur mit filzpantoffeln möglich und es hatte sich eine filzpantoffelschlange gebildet, die auf mich verzichten mußte. so bleibt mir der merzbau ein mysterium, das man weiterhin nur von unscharfen schwarzweißfotos her kennt. ein großformatiges foto eines attraktiven zeitgenössischen künstlers im kassenvorraum ließ mich dann noch schnell in die neo rauch-ausstellung rüberhetzen. hat mir sehr gut gefallen und ließ freude in mir aufkommen, mal wieder gemalte bilder zu sehen und nicht immer nur installationen oder videos oder fotografien. sofort bereut, vor ein paar jahren doofe new economy aktien anstatt gemälde von neo rauch gekauft zu haben. sofort geschämt, kunstkäufe im geldvermehrungskontext in betracht gezogen zu haben. sofort in die cafeteria gesetzt und über mein und das leben anderer nachgedacht.

 abgesehen davon, daß mein großvater behauptet, er sei 150 jahre alt und mit den ärzten nur englisch spricht, geht es ihm gesundheitlich doch wesentlich besser. relativ erleichtert also nach münchen weitergefahren, um dort tagelang von meiner schwester äußerst detailreich, um nicht zu sagen monothematisch, über alle lebensaspekte ihrer tochter sissi, ihres sohnes tim und dessen spielkameraden lukas, theodor, gian luca und louis informiert worden. bin mal wieder froh, kein grundschullehrer sein zu müssen. könnte all diese bemüht originellen namen nicht aushalten. bibel goes struwelpeter goes kaiserreich goes san gimignano. aber das ist jetzt nunmal so. und wenn ich mit sechzig zur bank gehe, trägt der nette junge mann am schalter, wegen dem ich täglich hingehe, eben ein schildchen, auf dem 'gian carlo pütz' steht. und gian carlo pütz wird seine kinder thomas, jürgen, angelika oder sabine nennen.

 mein freund läßt ausrichten, er habe beim sugababes-konzert nicht geschrien.

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 würde gerne mal etwas über den beginn dieser großen liebe erfahren. sowas entsteht ja nicht einfach so, sondern entwickelt sich. und die entwicklung würde mich mal interessieren.

 noch ein liebesgedicht. überlege mir zwar gerade, ob es vielleicht doch etwas erich-fried-charakter hat (den kann ich nämlich überhaupt nicht ertragen, sorry), aber ich mag's noch immer:

morgens und abends zu lesen

Der, den ich liebe
Hat mir gesagt
Daß er mich braucht.

Darum
Gebe ich auf mich acht
Sehe auf meinen Weg und
Fürchte von jedem Regentropfen
Daß er mich erschlagen könnte.

[aus: bertolt brecht, gedichte über die liebe]

 schnell hin! unsere gute zirbel komplett vershreddert!

 mein freund ist gerade, mit einer an den körper geklebten vierundzwanzigstunden-ekg-apparatur, beim sugababes-einslive-konzert. bilde mir gerade ein, ihn via real-livestream schreien zu hören. auf jeden fall scheint er trotz seiner bombenattentäterähnlichen verkabelung reingekommen zu sein.

 vorhin noch ein paar kleider für die kinder meiner schwester gekauft. im karstadt schnäppchenmarkt. 'schnäppchenmarkt': ein name, den ich schon immer gehaßt habe und erst mitte zwanzig lernen mußte. noch so ein wort: 'knöllchen'. vielleicht liegt's auch an der endung '-chen', hört sich schlimm an, so bemüht witzig, als ob man dazu mit dem rechten auge zwinkern und sein gegenüber mit dem linken ellenbogen anstupsen müßte. oder 'puddingteilchen', kommt mir noch heute ganz schwer über die lippen. am liebsten zeige ich drauf und hinterlasse einen fettigen fingerabdruck auf der gewölbten bäckereiverkaufsthekenscheibe. die schwäbische verwandtschaft einer freundin muß sich immer fast übergeben, sobald das wort 'lecker' fällt. weil das nur norddeutsche sagen. ende der sprachbetrachtung.

 morgen verreise ich für ein paar tage, den großvater besuchen und das neugeborene mädchen meiner schwester. beide liegen im vergitterten bett, können nicht durchschlafen und pissen sich an. ja, so ist das nun mal. und ich will auch nicht sagen: das ist der tragische kreislauf des lebens, die stelle der schleife ganz dicht beim knoten, wo alles wieder zusammenzulaufen scheint, nur daß das eine schleifenband sich seinem ausgefransten ende nähert und das andere den elliptischen hochstand noch vor sich hat. oder ich will das doch sagen, obwohl das schrecklich umschrieben ist. schlimmer könnte es kein landpfarrer ausdrücken. egal. doch nicht egal. traurig.

 "Von einem Augenblick auf den andern hatte ich das Klavier gehaßt, mein eigenes, mich nicht mehr spielen hören können; ich wollte mich nicht mehr an meinem Instrument vergreifen. So suchte ich eines Tages den Lehrer auf, um ihm mein Geschenk anzukündigen, meinen Steinway, ich hätte gehört, daß seine Tochter für das Klavier begabt sei, hatte ich zu ihm gesagt und ihm den Steinwaytransport in sein Haus angekündigt. Ich sei rechtzeitig zur Überzeugung gekommen, daß ich selbst nicht für eine Virtuosenlaufbahn geeignet sei, hatte ich zum Lehrer gesagt, da ich in allem immer nur das Höchste wolle, müsse ich mich von meinem Instrument trennen, denn auf ihm erreichte ich mit Sicherheit, wie ich plötzlich eingesehen habe, nicht das Höchste, so sei es selbstverständlich, daß ich seiner begabten Tochter mein Klavier zur Verfügung stellte, nicht ein einzigesmal werde ich den Deckel meines Klaviers mehr aufklappen, hatte ich zu dem verblüfften Lehrer gesagt, einem ziemlich primitiven Mann, der mit einer noch primitiveren Frau, ebenfalls aus Neukirchen bei Altmünster, verheiratet ist. Die Transportkosten übernehme ich selbstverständlich! hatte ich zu dem Lehrer gesagt, der mir von Kindheit an bekannt und vertraut ist, eben auch seine Einfältigkeit, um nicht sagen zu müssen Dummheit. Der Lehrer hat mein Geschenk sofort angenommen, dachte ich, als ich in das Gasthaus eintrat. Ich hatte nicht einen Augenblick an das Talent seiner Tochter geglaubt; über Landkinder von Lehrern wird immer behauptet, sie hätten Talent, vor allem Musiktalent, aber in Wahrheit haben sie für gar nichts Talent, alle diese Kinder sind immer ganz und gar talentlos und wenn ein solches Kind in eine Flöte blasen oder an einer Zither zupfen oder auf einem Klavier klimpern kann, so ist es noch kein Talentbeweis. Ich wußte, daß ich mein kostbares Instrument der absoluten Nichtswürdigkeit ausliefere und gerade deshalb ließ ich es zum Lehrer bringen. Die Lehrertochter hat mein Instrument, eines der besten überhaupt, eines der rarsten und also gesuchtesten und also auch teuersten, in der kürzesten Zeit zugrunde gerichtet, unbrauchbar gemacht. Aber gerade diesen Vorgang der Zugrunderichtung meines geliebten Steinway hatte ich ja haben wollen."

[aus: 'der untergeher' von thomas bernhard]

 to travel list: madrid, london, new york, chicago, skiathos, aigen, wien, helsinki, oostende, antwerpen, gent, amsterdam, lissabon, rom, stockholm. zu viele ziele ist auch scheiße.

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 endlich einen guten weg gefunden, leute zu beleidigen: einfach tulpen schenken.

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 bin heute etwas sentimental und muß gestehen: ein herz und eine krone ist ein wirklich entzückender film. hatte ich vergessen.