Archiv: January 2009

31.1.09

I really love Kutter. [Musste ich jetzt irgendwie auf englisch schreiben.]

 malo | 19:21 | link | 3 kommentare | trackback | mottoshow: kutter

24.1.09

Muss Kritik oder Kunst, nur weil sie nicht bezahlt wird, einfach so verschwinden?

Fakt ist, dass man als Kritiker oder Künstler im digitalen Raum sehr wenig oder kaum Geld verdienen kann, weil das von der heutigen Software nicht unterstützt wird. Wie auf der Konferenz »Dancing with myself« gesagt wurde, ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht klüger, einen Club aufzumachen oder dort aufzutreten, um sich als Künstler oder Musiker eine Existenz aufzubauen. Es gibt eine Verschiebung weg von der Content-Industrie, also den Leuten, die Inhalte produzieren und verwalten. Sie sind die Verlierer. Die Gewinner sind jene, die die Software entwickeln und die Infrastruktur verwalten. Innerhalb der kapitalistischen Verhältnisse ist das keine große Verschiebung, ein Industriezweig verliert, der andere gewinnt. Aber derzeit sind die Journalisten oder Kulturproduzenten die Verlierer.

Andererseits haben kürzlich gerade einige Blogger von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Job bekommen. Nicht alle Kulturproduzenten sind also Verlierer.

Man kann diese Leute aber auch als große Verlierer beschreiben. Sie haben es nicht geschafft, sich im Netz eine eigene Existenz aufzubauen. Das ist doch bezeichnend dafür, wie schlecht dieses Medium ist, das täglich von 20 bis 30 Millionen Leuten in diesem Land benutzt wird. Es ist nicht mal in der Lage, eine Handvoll Leute zu beschäftigen.

[Jungle World: Interview mit Geert Lovink]

 malo | 19:30 | link | 2 kommentare | trackback | mottoshow: Club Tropicana

20.1.09

# An einem Tag wie heute, der einem auf eine fast zu aufdringliche Weise historisch vorkommt, sehnt man sich sich immer ganz besonders nach den alten, mittlerweile verstummten Blogs, die diese wunderbare Gabe besaßen, Dinge anders wahrzunehmen, zu sehen, zu beschreiben. # Die kurz aufsteigende Wut, dass man das nicht mehr wissen, lesen darf. Die kurz aufsteigende Eifersucht auf die Lebenspartner, Kollegen, Freunde, die das kommentiert bekommen. Oder auch nicht. # Man starrte also in irgendwelche Online-Stream-Fenster hinein und zog sich den ganzen Drumherum-Berichterstattungsquatsch rein. Minutenlange Einstellungen auf den schwarzen Ein- oder Ausgang des Blair House, von dem man natürlich noch nie etwas gehört hat. Kurz gedacht: wie nett von Tony Blair, die Obamas in seinem neuen Washingtoner Stadthaus aufzunehmen. Klar doch, die Küche könnt ihr ruhig mitbenutzen und bei der Klospülung gibt es folgenden Trick. Unser Wlan-Passwort lautet Cherry2007 und fühlt euch wie zuhause. Undsoweiter. Dann schnell die langweilige Wahrheit rausgegoogelt. # Immer alles sofort rausfinden können. Auch schrecklich, dass man keine fünf Sekunden mehr total dumm bleiben kann. # Vielleicht möchte ich deswegen doch kein iPhone mit Perma-Internet-Connection haben. Wegen des Rechts auf temporäre Dummheit. # Obama hat schöne Zähne, aber das finden ja heimlich alle.

 malo | 23:38 | link | 2 kommentare | trackback | mottoshow: 01/20

“Ihre Unzufriedenheit hängt stark mit ihrer Arbeit bzw. mit Ihrer fehlenden Arbeit zusammen. Diese psychosoziale Belastung äußert sich bei Ihnen in Aggressionen und Schlafstörungen. Wahrscheinlich träumen Sie auch schlecht und fühlen sich morgens gerädert. Geben Sie nicht auf. Diese Woche wird der positive Jupitereinfluss einige Überraschungen für Sie haben.” [Wo bleibt der fucking Jupitereinfluss?]

 malo | 12:41 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: libra

3.1.09

Drei Dinge, die 2009 endlich von mir weg müssen:
1. Eine kleine sogenannte Tischmangel [vor ganz vielen Jahren mal auf einem Flohmarkt gekauft und mich im Anschluß ein paar Wochen lang in den Akt des Mangelns reingesteigert. Geschirrtücher, Tischdecken, Bettwäsche, alles wurde durch die Mangel gejagt und kam auf der Rückseite der Mangeltrommel auf 100 Grad steiferhitzt wieder raus. Wegen des damit einhergehenden Muttifaktors und der etwas übertrieben lauten Geräuschemission des Mangelmotors konnte allerdings das Hobbymangeln in meinem Leben nicht lange Fuß fassen.]
2. Ein Bolex-16-mm-Filmprojektor [vor ganz vielen Jahren im Rahmen einer Lebenskrise mal gedacht: ich belege im Kölner Filmhaus ein paar Kurse und werde direkt danach Experimentalfilmregisseur auf 16-Millimeter-Basis, Schwarz/Weiß, isklar. Video und Farbe kamen natürlich nicht in Frage. Ich stand um vier Uhr morgens auf und filmte mit einer russischen 16-mm-Kamera Hochhäuser im Dämmerlicht. Um sieben Uhr legte ich mich todmüde wieder ins Bett, schlief bis nachmittags und betete zu irgendeiner Gottheit, dass ich doch hoffentlich den im lichtdichten Filmsack blind eingelegten Film richtig durch alle Zahnrädchen der Kamera eingefädelt hatte. Der Film wurde gar nicht mal so schlecht, kam aber auf Grund meiner stark ausgeprägten Selbstvermarktungsschwäche nie zur Uraufführung.]
3. Eine halbautomatische russische 16-mm-Filmkamera [siehe oben], die mir seinerzeit ein beinamputierter Sudentendeutscher in seiner Köln-Kalker Hochhauswohnung für fünfzig Mark verkauft hat. Die Wohnung war orange-braun eingerichtet und es roch nach Kohlsuppe. Es war Sommer und wahnsinnig heiß. Der Sudetendeutsche trug kurze dunkelblaue Sporthosen, die seine Beinstümpfe nur zum Teil verdeckten, und ein weißes Unterhemd, seine Frau eine gemusterte Kittelschürze.

 malo | 12:09 | link | 8 kommentare | trackback | mottoshow: muss weg

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