Archiv: August 2008

31.8.08

am besten hat uns gefallen, dass an der mosel alles mögliche mosella heißt: pension mosella, schnitzelhaus mosella, campingplatz mosella, cafe mosella. außerdem haben wir uns gefragt, was wohl mit der mosel passiert, wenn all die rentner, die dort urlaub machen, irgendwann nicht mehr dort urlaub machen können, weil sie zu alt sind, um noch an der mosel urlaub zu machen. könnte ja passieren, in so zwanzig jahren. dann ist die generation, für die alle mosella-locations gemacht wurden, tot oder im heim oder hat keinen bock mehr auf mosella-action. könnte ja passieren, so rein theoretisch. t. meinte, die um uns herum frühstückenden rentner wären bestimmt kaum älter als wir, sähen nur noch verlebter aus. das war ein ziemlich überzeugendes argument, aber aus dem auto heraus habe ich rentner gesehen, die bestimmt wesentlich älter als wir waren, auch wenn sie fahrrad fuhren, was für mich zum beispiel schon mal überhaupt nicht mehr in frage käme. auf radwegen zwischen mosel und bundesstraße entlang zu fahren, um dann zur belohnung im gasthof mosella einzukehren und mosella-pfannen zu essen, gehört nämlich schon seit jahren zu einem meiner alpträume, von denen es nicht gerade wenige gibt, auch wenn ich vorher noch nie an der mosel war, auch wenn ich gar nicht so weit weg von der mosel wohne, auch wenn radtouren sowieso zu dem gehören, was ich am aller ungernsten in meiner freizeit machen würde, wenn sich noch jemand aus meinem freundeskreis trauen würde, mir das ernsthaft vorzuschlagen. aber so im auto war’s okay.

 malo | 23:39 | link | 6 kommentare | trackback | mottoshow: mosella

25.8.08

dexter vs bateman

 malo | 15:26 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: dexter bateman

14.8.08

Veranstaltungshinweis plus Werbebotschaft:
Heft Nummer 3 des wunderbaren Magazins Neue Probleme erscheint am Freitag. Auf dem Cover ist Michael Jackson zu sehen und im Heft innen drin kann man unter anderem Beiträge von Marcus Bösch, Mario Lasar und Oliver Tepel lesen. Und einen Malorama-Text von mir, den meine fünf Stammleser vielleicht schon kennen. Natürlich gibt es auch eine sogenannte Release-Party [zusammen mit fanzine no 1 und usepaper] mit einem Live-Auftritt von Dillon um 20.00 Uhr, vorher und nachher legen Mario Lasar, Peter Abs, Korkut Elbay und ich releasige Musik auf, die ganze Zeit kann man das Heft kaufen: Am Freitag, 15.08.08 ab 16.00 Uhr, im Hallmackenreuther in Köln.

 malo | 12:02 | link | 3 kommentare | trackback | mottoshow: neue probleme

# Vier Tage Madrid und man hat so viele nackte, beflipflopte Männerfüße gesehen, wie ein Kleinstadtfußpfleger in seinem ganzen Leben. # Meinetwegen könnten Dreiviertelhosen und Flipflops außerhalb von Strandpromenaden für immer verboten werden. # Überhaupt sind fast alle Menschen immer Sommer noch beschissener angezogen als sowieso schon. # Spanier lieben besonders Baumwollfetzen in einem pastelligen Orange, der häßlichsten Farbe der Welt. # Die spanische Olympia-Berichterstattung ist noch nationalistischer als die deutsche. Es werden also nur Sportarten live übertragen, bei denen spanische Sportler den Hauch einer Chance auf den achten Platz haben. # Okay, es gibt Schlimmeres als stundenlange Übertragungen des Mannschafts-Geräteturnens der Männer. Und sobald mal die hochfavorisierte Konkurrenz turnt, zum Beispiel Amerikaner oder Chinesen, immer schnell stundenlange Zeitlupenstudien vom Reck herabstürzender spanischer Muskelzwerge einblenden. # Pensionswirte im Allgemeinen haben sowas Gruseliges. Vor allem wenn sie ständig durch die Pension schleichen und so tun, als ob sie Steinfußböden nass aufwischen. # Vor allem wenn man zufällig in der Nacht zuvor Rosemaries Baby im Fernsehen gesehen hat. # Rosemaries Baby, auch so ein Film, den man nach fünf Sekunden sofort erkennt. # In Rosemaries Baby scheint ein leicht angesenfter Gelbton eine wichtige Rolle zu spielen. # Wie meine hunderteinsjährige Großmutter frisch frisiert in ihrem Zimmer saß, Radio hörte und zu Enola Gay von OMD mit dem Fuß wippte. # Wie meine Tante den chinesischen Straßenhändler, der uns raubkopierte DVDs verkaufen wollte, danach fragte, wie ihm die Eröffnungsfeier der olympischen Spiele gefallen hätte. # Er hat natürlich nicht darauf geantwortet und ich wußte nicht recht, ob mir das jetzt fremdpeinlich sein soll oder nicht. # In Berlin und Madrid werden Teilstrecken der U-Bahnlinie 1 nicht befahren. # Das kann kein Zufall sein.

 malo | 00:16 | link | 12 kommentare | trackback | mottoshow: madrid

7.8.08

Nach dem wahnsinnigen Blogmarathon der letzten beiden Tage gleich mal wieder eine Pause einlegen. Habe es geschafft, bereits vor Wochen genau für den Tag einen Lufthansa-Flug zu buchen, an dem jetzt gestreikt wird. Klappt mal wieder prima. Aber es gibt ja noch Iberia, die mich gleich in die zentralkastilisiche Hitzewelle fliegt. Lebensmotto: Städtereisen in Mittelmeeranrainerstaaten immer nur im August.

 malo | 15:53 | link | 1 kommentar | trackback | mottoshow: reise

6.8.08

Ein Klapptisch neben der Empfangstheke in der Zahnarztpraxis. Darauf ein Bilderrahmen mit schwarzem Trauerflor. Darin ein Foto meiner früheren Zahnärztin. Daneben eine brennende Kerze. Man wäre am liebsten sofort wie ein mittelalterliches Klageweib schreiend davor zusammengebrochen.

 malo | 11:50 | link | 2 kommentare | trackback | mottoshow: life

5.8.08

# Also ich bin ja Hobbybasilikumbotaniker und untersuche das lebende Objekt. Und Basilikumsoziologe bin ich auch noch, denn ich arbeite auch im Lippenblütlerbereich bervorzugt mit dem wissenschaftlichen Handwerkszeug der teilnehmenden Beobachtung. Nun zum Forschungsergebnis: die Erfahrung zeigt, dass diese kleinen Lebendbasilikumtöpfe immer total schnell kaputt gehen. Und nie kriegt man die Höchstmenge an Basilikum gegessen, die ein kleiner Topf theoretisch hergäbe, auch wenn man anfangs total zuversichtlich ist und sich denkt: das ist jetzt wirklich mal ein schöner, kleiner, lange haltender Basilikumtopf, mit dem ich die nächsten Monate ganz locker Pizzen, Tomaten und Mozarellen mit frischen kleinen grünen Blättchen belegen kann, mal abgesehen von den wunderbaren, mir noch unbekannten Basilikumrezepten, die ich irgendwann noch aus dem Internet herausgoogeln werde, falls mir mal so richtig superlangweilig sein sollte. Aber dann werden die Blätter plötzlich bräunlich und vergessen nachzuwachsen und überhaupt ist der Topf spätestens vor dem dritten Teller Caprese, oder wie das nochmal in jeder Assi-Pizzeria heißt, mausetot und muss weggeschmissen werden. Aber noch ist die blöde Geschichte nicht zu Ende. Versuchssituation zwei: man kauft nicht den kleinen Basilikumtopf für einsneunundneunzig, sondern den ganz großen für zweineunundneunzig, den nur Wahnsinnige kaufen, denn wer mag schon fünfzehn Kilo Basilikum verzehren oder drei Liter Pesto trinken, zumal die für Pesto benötigten Pinienkerne noch teurer sind als Rohöl, Air-Berlin-Tickets und Bio-Camembert zusammen. Alles verläuft zunächst wie beim kleinen Topf: tolles Aussehen, blendende Basilikumgesundheit, dann plötzlich erste Verfallserscheinungen inklusive schrumpelig-lascher Blätter und brauner Blattverfärbungen. Aber komischerweise sind beim großen Topf immer nur zwei Drittel des Basilikumbestands davon betroffen. Ein Drittel hingegen überlebt wochenlange Trockenperioden, ein Leben ohne Sonne und den emotionalen Verlust der Basi-Kumpels von nebenan völlig problemlos, als ob es nichts Schöneres gäbe, als in einem labbrigen schwarzen Kunststofftopf mit so Löchern untendrin sein Leben zu verbringen. Bewundernswert. Das nennt man wohl, wie man aus seinem Bio-LK und diversen Abenteuer-Wissen-Sendungen weiß, Survival of the Fittest. Und man möchte sich die erfolgreichen Basilikumsurvivors gerne zum Vorbild nehmen, aber natürlich sind einem mal wieder die vorzeitig abgekratzten Versager viel sympathischer.

 malo | 11:32 | link | 9 kommentare | trackback | mottoshow: basilikum

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Senor Malo! Können Sie...
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du müsstest doch mittlerweile...
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