Archiv: January 2007

24.1.07

in der faz wird seit zwei wochen der neue roman von genazino vorabgedruckt. ich mag eigentlich keine vorabdrucke, weil man dann ja doch immer ausgaben verpasst und weil ein buch ein buch ein buch ist, aber ich mag genazino. mit anderen worten: in mir tobt ein riesiger konflikt. aus neugierde lese ich dann aber doch ab und zu eine folge genazino und freue mich halb tot. [Unvermittelt fragt sie: Wie geht es Ihnen? Ebenso unvermittelt antworte ich: Ich vereinsame gerade. Oh, stoße ich gleich danach hervor, das ist mir nur so herausgerutscht. Wir lachen ein bisschen. Außer einer gewissen Langsamkeit ihrer Bewegungen kann ich nichts Auffälliges an Frau Schweitzer entdecken. Vermutlich gibt es ein grösseres Problem, an dem sie verhüllt leidet.]

 malo | 20:46 | link | 3 kommentare | trackback | mottoshow: genazino

um die geschichte auf den punkt zu bringen: wenn er mich geduzt hätte, hätte ich die schuhe gekauft.

 malo | 20:30 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: wsv

23.1.07

angenehmer stress kurz bevor das trackdownloadguthaben bei emusic verfällt. schnell noch alles mögliche runterladen, bevor es zu spät ist. rumstöbern in member lists und bei den neuerscheinungen und bei dem, was einem da automatisiert empfohlen wird und in der kategorie international. dann ganz bildungsbürgerlich und pseudokosmopolitisch und sechs monate zu spät folgende kombination gezogen: 1 x klassik (dvorak, cello-konzert), 1 x äthiopische musik (ethiopian blues & ballads), 1 x tv on the radio. beim runterladen des äthiopischen zeugs mich so gefühlt, wie damals mit dreizehn beim kauf der ersten platte mit französischen chansons. nicht dass ich mich sonst anders als wie mit 13 fühlte. beim zähneputzen zum beispiel. oder in der stadtbücherei. oder beim arzt. oder beim fahrradreparieren. oder wenn ich jemanden treffe, den ich ganz toll finde. oder wenn ich den alten schwarzen locher benutze. oder wenn ich mir in den mund gucke. oder wenn ich tagesschau sehe. oder wenn ich rindsrouladen esse. oder wenn ich bus fahre. emusic kann ich übrigens immer noch empfehlen. die großen chartshits gibt’s da natürlich nicht, aber irgendwas findet man immer. oft sogar ganz neue indie-sachen wie z.b. hot club de paris oder joanna newsom. und sehr günstig. 40 tracks 12 euro.

 malo | 01:38 | link | 4 kommentare | trackback | mottoshow: 13

 malo | 01:05 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: caligula 1990

gestern beim konzert von sigue sigue sputnik gewesen. ja, die gibt’s noch. unglaublicher trash. danach fiel mir wieder ein, dass sigue sigue sputnik schon immer unglaublicher trash waren. und was für ein hype damals um die gemacht wurde. lustig war’s dann aber doch, 21st century boy [youtube] im 21st century zu hören. vor zwanzig jahren zu sigue-sigue-sputnik-zeiten, oder wann das war, war ja das 21st century noch sowas wie eine utopie oder zukunftsvision oder was auch immer, dabei ist es genau der gleiche scheiß wie das 20. jahrhundert, nur dass jetzt maggie thatcher nicht mehr in england sondern in deutschland regiert. martin degville (so heißt der sänger) mit erwartungsgemäß gutem look. gut unter mut- und trashaspekten. verschiedene abstehende haarteile aufgesetzt und netzstrumpfhose übers gesicht gezogen. den rest konnte ich leider nicht sehen, wegen des exzessiv eingesetzten bühnennebels und weil martin degville höchstens eins siebzig groß ist und alle direkt vor mir stehenden deutschen hunks mindestens eins neunzig. im butt magazine war mal ein lustiges interview mit degville. kann mich allerdings und natürlich nur noch daran erinnern, dass er von sich behauptete, er wäre hung like a horse. konnte man aber leider nicht sehen, das pferdische. ich glaube, er war wirklich gerührt, dass soviele leute gekommen waren und hat sich nach jedem runtergenudelten elektrostampfsong tausendmal für den doch eher spärlichen applaus bedankt. bin dann sogar früher gegangen, weil’s so schlimm war. ich hoffe, er hatte nach dem konzert noch ganz viel sex in köln. bestimmt sogar.

 malo | 00:44 | link | 3 kommentare | trackback | mottoshow: sigue sigue sputnik

18.1.07

interessante katastrophenstimmung heute. man kam sich direkt wie ein komparse in einer zdf-docufiction oderwiedasjetztheißt vor. vormittags schon der erste warnanruf. man solle, so frau s., keinesfalls nach zwölf uhr das haus verlassen. direkt darauf rausgegangen, zu den anderen todesmutigen. an ödön von horvath denken müssen, der mal vor fünfundzwanzig jahren im feuilletonundso kurz wieder en vogue war. jetzt kümmert sich kein schwein mehr um ihn. zur zeit ist alles benn. jeden zweiten tag liest man was über benn. egal. auf jeden fall hat mich seinerzeit an ödön besonders fasziniert, dass er in paris, ganz mirnichtsdirnichts [schlimmer ausdruck übrigens], auf den champs ellyses [meinten Sie: Champs-Elysées? naturellement, du blöde googlebesserwissersau] von einem baum erschlagen wurde. von einem baum erschlagen zu werden: eine der allerunnötigsten und absurdesten todesursachen überhaupt. aber der pariser glamfaktor hat natürlich was. so ein bißchen eitel wie man nun mal ist, liebäugelte ich also auch mit dieser mir möglicherweise drohenden todesursache, schließlich galt es [ödön schreibstyle], während des fünfminütigen fußwegs mehrere bäume zu passieren. aber köln ist nun mal nicht paris und die spichernstraße nicht dieses champs-boulevard. außer einer kurzen mention im katastrophen-liveticker auf der website des kölner stadtanzeigers wäre nichts dabei rausgesprungen. ist also nochmal gutgegangen. mich kurz als survivor gefühlt.

 malo | 23:26 | link | 4 kommentare | trackback | mottoshow: life diary

17.1.07

some loud thunder (vö 29.01.07), das neue album von clap your hands say yeah, kann man sich auf deren myspace-seite komplett anhören. alle titel. so wünscht man sich das natürlich, mit seiner old-fashioned kostenlos-internet-philosophobie, und wird sich das album dann vielleicht auch kaufen, aus internetdankbarkeit.

 malo | 23:51 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: cyhsy

Sound of silver
Talk to me
Makes you want to feel like a teenager
Until you remember the feelings of
A real life emotional teenager
Then you think again
[hey! ich mag das neue album von lcd soundsystem. wird wohl 2007 eine der herausragendsten platten. heute in superlativstimmung. aber dies nur am rande.]

 malo | 19:32 | link | 2 kommentare | trackback | mottoshow: lcd soundsystem

16.1.07

adding few more inches to your one-eyed monster.

 malo | 15:46 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: spam

das perfide-einfältige an diesen derzeit kursierenden vergreisungsszenarios ist die grundannahme, dass sich deutschland auch noch in dreißig jahren nach außen komplett abschottet und keine immigranten reinläßt. hey! ich könnte kurzfristig den kontakt zu ungefähr einer milliarde junger nichtdeutscher menschen vermitteln, die nichts lieber täten, als sofort nach greisencountry deutschland einzuwandern, um die alterspyramide auf den kopf zu stellen. vielleicht geht’s ja auch nur darum, trotz drohender verarmung und anderer notstände niemals zur minderheit zu werden.

 malo | 13:17 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: greisencountry

// auf bestimmte käse falle ich immer wieder herein. zum beispiel auf höhlenkäse. höhlenkäse stinkt einem so lange den kühlschrank voll, bis sich der kühlschrank in eine kühlhöhle verwandelt hat. oder lassen wir das h mal weg und introduzieren ein l: kühlhölle. die ersten drei scheiben höhlenkäse schmecken immer wahnsinnig gut, auf die letzten sieben scheiben höhlenkäse hat man dann aber meistens keine lust mehr. man isst sie nur noch aus einem pflichtgefühl heraus auf. tagelang. dann fährt man mal drei tage weg und öffnet geistig erfrischt den kühlschrank. undsoweiter.
// man fährt also drei tage weg. nach frankfurt auf die heimtextil-messe. der insider sagt immer nur “die heimtex”. auf der heimtex gibt es die hässlichsten dinge, mit denen man sich seine wohnung verschandeln können wird, sobald die trends der heimtex im spezialisierten groß- und einzelhandel angekommen sind. der insider sagt “angekommen”. vor allem vorhangsstoffe und duschvorhänge und tapeten. fotografieren ist überall verboten, damit es in vier wochen keine noch hässlicheren asiatischen kopien der hässlichen dinge gibt. an jedem stand klebt ein hässlicher aufkleber mit einem durchgestrichenen fotoapparat und einem durchgestrichenen handy. eines der vielen bad-taste-highlights war ein großes plakat über einem hässlichen stand einer auf der schwäbischen alb angesiedelten vorhangsstofffirma. darauf stand: Entdecken Sie die Welt des Schlaufenvorhangs.
// wenn man dann mit den vertretern spricht, die schon ahnen, dass man 80 % ihrer trends ganz schlimm findet, schleimen sich diese bei einem ein und sagen zum beispiel: das ist nichts für Sie, das ist zu konsumig. ich sage jetzt auch immer konsumig.
// endlich dann mal auf der internetlegendären party im frankfurter “s” gewesen. der legendäre ruf ist vollkommen berechtigt. wer es immer noch nicht weiß: minimal electro gepiepe und new rave war gestern. deep house ist das neue große ding. insider sagen “gestern” und “das neue große ding”.
// die nächsten tage bilde ich mir eine meinung zu mika, der nichts mit deep house zu tun hat. aber er ist das neue große ding.
// [p. & o. kennen alle geschichten schon. das ist mir jetzt irgendwie peinlich. auch so ein doofes blogphänomen, die virtuell/reale überschneidung von erzählcontent und die damit einhergehende wiederholungsödnis.]

 malo | 00:33 | link | 9 kommentare | trackback | mottoshow: life diary

10.1.07

“ein noch geheimes Spar-Klapphandy für Entwicklungsländer” [q]

 malo | 09:28 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: emerging markets

# das erste zweitausendsiebenerposting schon so lange herausgezögert, dass man es direkt sein lassen könnte. hätte sein lassen können. alles. aber aus trotz immer weitermachen. aus selbsttrotz. t. sagt immer, behauptet m., man müsse immer gegen den leser schreiben. ich ergänze: gegen den leser und vor allem gegen sich selbst. gegen sich anschreiben und seine verdammte engstirnigkeit.
# wundervolle jugendherbergsähnliche tage mit prodi und oliver verlebt. mit party und film und dvd und frühstück und jägerschnitzel und parkhäusern und sich ausfragen und sich kleine lebensausschnitte erzählen, aber nicht alles, und überhaupt kann das leben doch sehr schön sein. und immer wenn die beiden in köln sind, blüht die stadt auf und köln wird wieder ganz toll und interessant und inspirierend, auf eine vollkommen unberlinerische weise. und wenn die beiden wieder abreisen, ist alles wieder undsoweiter.
# diese apple-pressekonferenzenproduktpräsentationen und der rummel drumrum sind ja im grunde dermaßen absurd, dass auf sowas nichtiges, an der realität im politischen sinne vorbeigehendes, nicht mal hochbegabte science-fiction-autoren vor zwanzig jahren gekommen sind. mich erinnert das immer an diesen rollerball-film.
# nein danke, ich brauche kein mit itunes verbundenes telefon ohne tasten. ich habe schon ein tastenloses induktionskochfeld, das mich an den rand des wahnsinns treibt. obwohl: vielleicht wäre ich an einem handy mit integriertem induktionskochfeld interessiert, um mir unterwegs ein spiegelei zu braten, während ich in meinem rechteckigen i-hubschrauber favelas in strandnähe überfliege. durch das blasenwerfende spiegelei hindurch schimmerten dann frisch daungelodete musik- und hinrichtungsvideos.
# ob man möglicherweise doch gerne zu der sorte historischer anekdotenfiguren gehören würde, die z.B. 1900 dem automobil keine zukunft gaben. oder dem flugzeug, oder der waschmaschine.
# ich habe vergessen, prodi zu erzählen, dass sufjan ganz großer prince-fan ist.
# wie ich mich durch “die arbeit der nacht” von glavinic durchquäle. manchmal bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht aus versehen “die wand” von marlen haushofer lese. passiert nach seite sechzig noch irgendwas, das nicht schon genauso vorhersehbar wie die ersten sechzig seiten wäre, oder darf ich das buch beiseite legen? kann leider auch diese kurzen sätze, über die sich jeder übersetzer freuen muß, nur ganz schlecht ertragen. durchhalteparolen bitte in die kommentare.
# demnächst hier die große profiler-diagnose und knallharte rezension der mir zugelosten pjaer-winterswap-cd. haha!

 malo | 01:08 | link | 3 kommentare | trackback | mottoshow: zwonullnullsieben

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