Archiv: June 2006

30.6.06

[ketten, die ich trug - kutter adoration shrine]

 malo | 01:03 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: cadenas

[...]
Cuando en días venideros, libre el hombre
del mundo primitivo a que hemos vuelto
de tiniebla y de horror, lleve el destino
tu mano hacia el volumen donde yazcan
olvidados mis versos, y lo abras,
yo sé que sentirás mi voz llegarte,
no de la letra vieja, mas del fondo
vivo en tu entraña, con un afán sin nombre
que tú dominarás. Escúchame y comprende.
En sus limbos mi alma quizás recuerde algo,
y entonces en tí mismo mis sueños y deseos
tendrán razón al fin, y habré vivido.

[luis cernuda: a un poeta futuro. geschrieben in den ersten jahren der franco-diktatur. auf meinem nachttisch, der kein nachttisch ist, sondern die kopie eines bisley-schranks, liegt so ein 800-seiten-schmöker "los poetas del 27". die ideale kurzlektüre vor dem schlafengehen. überhaupt sind gedichte dann doch immer und überraschenderweise die sorte von text, die mir am nähesten geht. cernuda, lorca und die ganzen spanier sowieso. so richtig tief in die alma rein.]

 malo | 00:25 | link | 1 kommentar | trackback | mottoshow: cernuda

28.6.06

ohmeingott, das ist doch nicht etwa eine public-viewing-bühne vor meinem haus? [heute im radio die typische schlaumeierfrage des dort beschäftigten geisteswissenschaftlers mit dreimonatiger auslandserfahrung: müßte es nicht eigentlich public watching heißen? hätte natürlich auch von mir sein können, diese an der eigentlichen hinterfragung von public viewing vorbeigehende frage. mich sofort den ganzen vormittag für diese frage gehasst, die ich nicht mal selber gestellt habe.]

 malo | 20:24 | link | 7 kommentare | trackback | mottoshow: ronan keating

“Wenn Sie bereits Karten für das La Ola Kölsch Konzert am 3. Juli gekauft haben, können Sie diese gegen Ronan Keating Karten tauschen.”

 malo | 20:12 | link | 1 kommentar | trackback | mottoshow: nightmare exchange

26.6.06

ich möchte dann aber doch an dem gutgemachten und humorvollen text von kathrin passig eine gewisse emotionslosigkeit bemängeln. sich eine geschichte zu überlegen, die auf dialoge oder jegliche form sozialer interaktion verzichtet, die ohne positionierungen und stellungnahmen zu irgendwas auskommt, ist zwar durchaus legitim, aber auch eher die sichere nummer, um (als autor mit schreiberischer begabung – und die hat sie ja ohne zweifel) allen fettnäpfchen, angriffspunkten und diskussionen aus dem weg zu gehen. und das fand ich dann auch am bedauernswertesten an passigs text, dass es unter den juroren einfach nichts zu diskutieren gab. so als ob da james joyce ein paar zeilen aus ulysses vorgelesen hätte. janöschön, daswardersiegertext. nun wird ja kathrin passig nicht müde, in interviews überall zu betonen, wie furchtbar die für klagenfurt angeblich typische befindlichkeitsliteratur ist. und überhaupt finden ja alle zur zeit “befindlichkeit” ganz schrecklich [warum eigentlich? hey! ich mag befindlichkeit! ich möchte mir keinen von mir geschätzten roman ohne befindlichkeiten vorstellen. das problematische an befindlichkeiten ist nicht die befindlichkeit an sich, sondern die von den wenigsten autoren beherrschte literarische beschreibung derselben, ohne ins pathetisch-langweilig-vorhersehbare abzurutschen.] dennoch: passigs text ist schon in ordnung und ich bin auf weitere texte von ihr gespannt.

 malo | 21:23 | link | 10 kommentare | trackback | mottoshow: bachmannpreis

25.6.06

# 1990-2000 museumsmeilen, 2000-2010 fanmeilen.
# diese schwarzrotgelben pickelhauben.
# das wird-schon-gutgehen-gesicht linksaufgeklärter eltern, die ihre kinder mit dem ganzen deutschlandscheiß ausstatten.
# wenn man nicht das gefühl hätte, dass es sich nur um einen karnevalsähnlichen drag-nationalismus handelt, wäre es tatsächlich nicht auszuhalten.
# die aktivitäten beckenbauers (heirat) und merkels (bürgerschröpfung aka gesundheitsreform) im windschatten der wm.

 malo | 14:54 | link | 1 kommentar | trackback | mottoshow: juni 2006

Verbindung zum Medium wird hergestellt

 malo | 00:13 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: wmp

24.6.06

urgent feature request für future browser generations: der youtube-blocker. oder direkt vom copyright-oligopol verbieten lassen, nach worldwide user-massenverhaftungen.

 malo | 13:03 | link | 4 kommentare | trackback | mottoshow: antinerd for a day

23.6.06

“I’m grown up now. I’m super grown up. But, before we finish, let me just give a shout-out to all the fashion cunts out there!” [interview mit larry clark]

 malo | 01:15 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: leisure larry

die weltregie als herrschaftsmodell einer noch globalisierteren zukunft. supranationale legislativgrundversorgung von ganz oben, dazwischen etwas lokalkolorit in form von national frei bestimmbaren pendlerpauschalen, was so ungefähr den dreisekundeneinblendungen von petra frings auf der vip-tribüne entspräche.

 malo | 00:18 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: weltregie

20.6.06

Ben Becker nutzt seine Talente als Musiker, Autor und Regisseur. Im Moment arbeite er daran, “die Bibel in einem Potpourri aus schauspielerischen Einlagen, Musik und Gospelgesang umzusetzen.” [q]

 malo | 19:22 | link | 10 kommentare | trackback | mottoshow: berlin

19.6.06

lesung am 11. juli in bayreuth: 44.497 zeichen. texte und bilder aus den weblogs vigilien, minusvisionen und befindlichkeiten.

 malo | 09:40 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: weblogs

erste wm-ermüdungserscheinungen setzen ein. vielleicht muss man ja doch nicht alle spiele gesehen haben. aber dazu muss man natürlich erst mal alle gesehen haben, um danach festzustellen, dass man doch nicht alle hätte anschauen müssen. und dann immer diese alle vier jahre wiederkehrenden konfrontationen mit seinen eigenen mannschaftsvorlieben und -abneigungen. das (also man selber) ist das allerödeste an der wm. zum beispiel brasilien und italien immer scheiße finden und sich immer wünschen, sie mögen doch verlieren und ausscheiden. und alle underdog-mannschaften wegen ihrer deutschen öko/studi-fans scheiße finden. undsoweiter. alle (z.b. madonna) erfinden sich immer neu, nur ich bleibe ewig der selbe vorhersehbare dauerkeks. und wie mir das auf die nerven geht, diese beckenbauerfresse jeden tag dreimal in allen stadien zu sehen. mal im radio eine geistreiche bemerkung dazu gehört, die ich, obwohl sie sehr zutreffend war, schon wieder vergessen habe. wäre auch mal eine gute weblogrubrik: die der bereits wieder vergessenen geistreichen anmerkungen.

 malo | 00:01 | link | 5 kommentare | trackback | mottoshow: reinvent me

18.6.06

der leni-riefenstahl-blick auf afrikanische mannschaften.

 malo | 04:29 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: selbstekel

17.6.06

bruno plenske

 malo | 20:47 | link | 4 kommentare | trackback | mottoshow: evolution

die ganze stadt ist hier mit flyern zugeklebt, auf denen urgent england sweden I pay any price odersowasähnliches draufsteht. dasselbe in handtellergroßen privatanzeigen im express. c. hat doch vorgestern tatsächlich noch im regulären fifa-resale-dingens acht karten england-schweden aufgetrieben. er geht natürlich mit sieben namentlich registrierten intimfreunden hin, auch wenn die karten auf dem schwarzmarkt mindestens 4000 euro einbrächten. also ich korrupte sau läge an seiner stelle beim england-schweden-spiel gemütlich vorm fernseher und dann noch zweimal drei wochen am strand. oder vielleicht doch nicht, keine ahnung.

 malo | 09:19 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: gewissen siglo xxi

15.6.06

gym diary
ich dachte ja immer, es gäbe nichts schlimmeres, als pärchen die zusammen ins fitnessstudio gehen. besonders unerträglich ist dabei die papi-mimik des mannes, während er seiner partnerin die korrekte ausführung muskelbildender fortbildungsmaßnahmen erklärt. das geht dann immer so: er macht ihr an irgendeiner tittenmaschine mit einem fünfhundertkilogewicht eine übung vor und sagt ihr dann mit bluthochdruckrotem gesicht: jetzt versuch’s du mal mit 10 kilo. aber noch schlimmer als pärchen, die zusammen ins fitnesstudio gehen, sind zwei miteinander befreundete pärchen, die zusammen ins fitnessstudio gehen und dort einen nachmittag voller spaß und freude verbringen. da könnte ich, ob der diätmargarinewerbungshaftigkeit dieses mauvefarbenen lifestyle-alptraums, direkt die ganze bude abfackeln, bis nur noch ein versengter haufen shuffle-ipods übrigbleibt. fehlt nur noch, dass ein zehnjähriger bube dem schwulen model mit angegrauten schläfen, das im melittaspot seinen vater spielen und allen kaffeekaufenden frauen vorgaukeln soll, dass genauso auch ihr 45jähriger verfetteter, unansehnlicher kindesvater aussehen könnte, der sie aus charakterschwäche und zum glück sowieso schon längst verlassen hat, eine tasse kaffee mit reindigitalisiertem wabberdampf vorbeibringt und auf die beinpresse stellt.

 malo | 16:55 | link | 14 kommentare | trackback | mottoshow: gym diary

# jeden morgen die entscheidung, ob man das verschreibungspflichtige heuschnupfenmedikament einnimmt (fünf euro rezeptgebühr), das nicht so viel bringt, oder das sauteure overthecounter-präparat (14 pillen für 14 euro), das zwar sehr gut hilft, aber einen die ersten fünf stunden etwas benommen macht, als ob man sich zum frühstück direkt “ein bierchen reingezwitschert” hätte.

# wenn ausserirdische in fünfhundert jahren mal einen dvd-rekorder mit einem digitalen festplattenüberrest finden, der nichts als den einmarsch der fussballmannschaften ins stadion zeigt, werden die sich auch fragen, was das wohl für ein kultisches spektakel gewesen sein mag, bei dem 22 ausgewachsene männer in kurzen hosen 22 verängstigte kinder an der hand auf eine grüne wiese führen. ausserirdische ethnologen und verhaltenspsychologen werden behaupten, dass mit sehr großer wahrscheinlichkeit zu beginn des 21. jahrhunderts auf der erde kinder einer von 60000 zuschauern begröhlten gottheit geopfert wurden.

# besonders dämlich: der vor spielen übliche statistik-overkill. wenn mannschaft a das erste vorrundenspiel gewonnen hat, hat sie seit 1966 NOCH NIE das viertelfinalspiel verloren. und ähnlicher quark, bei dem jedem arbeitslosen statistiker sofort schlecht werden müsste. überhaupt die völkische annahme, dass das spielermaterial über jahrzehnte hinweg immer von gleicher fussballerischer qualität bleibt. isjaauchegal.

# wer nämlich mit h schreibt ist dämlich. auf der oder schwimmt kein graf.

 malo | 16:53 | link | 3 kommentare | trackback | mottoshow: life diary

“Ich bin Deutschland, ich gebäre Deutschland, das ist mein Opfer für unser Wachstum. Ich stehe dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, der mich nicht braucht, ich führe eine Familie, die keinen Sinn hat, mit der Geste eines Kleinunternehmers, den es nicht mehr geben kann. Meine Bedarfsgemeinschaft hilft dem Staat beim Sparen. Ich bin Deutschland. Ich gebäre Deutschland. Ich arbeite Deutschland.”
[artikel in der jungle world von georg seeßlen: die familie als staat]

 malo | 12:45 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: sister sledge

keine ahnung, wie’s mich in die blogroll von radioeinszueins verschlagen hat, aber so wurde ich zumindest auf dieses berliner radioprojekt aufmerksam. sehr interessant und soziokulturell-nerdig übrigens der anderthalbstunden-podcast unterhaltung zwischen nicolas siepen und alexis waltz über kulturproduktion und ökonomie. [man braucht allerdings etwas durchhaltevermögen, bis die unterhaltung so richtig in schwung kommt.]

 malo | 12:41 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: on the radio

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